Wer hat den Döner Kebab erfunden?

Kadir Nurman gilt als Vater des Döner Kebabs. Es ist eines der Fast-Food-Gerichte, die mittlerweile zu einer Art deutschem Nationalgericht geworden sind. Aber hat Nurman den Döner wirklich erfunden? Was hatte er gegen Soße und Tomaten im Döner? Und welche Zutaten fand man in seiner Kebab-Variante?
März 6, 2025 | Text: Resi Reiner | Fotos: alianza de imágenes / dpa, CC BY-SA 4.0

„Einen Döner mit allem und scharf, bitte!“ Bei diesen Worten dreht sich Kadir Nurman heute wohl im Grab um. Denn er ist jener Mann, der den Döner Kebab im deutschsprachigen Raum populär gemacht haben soll. Seine Version eines „richtigen“ Döner Kebabs bestand jedoch bloß aus Kalb- und Rinderfaschiertem, ein wenig Salat und Zwiebeln. Keine Soße, keine Tomaten und kein anderer Schnickschnack. „Wenn das Fleisch gut ist, braucht man keine Tomaten oder Gewürze“, erklärte Nurman 2011 in einem Interview.

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Kadir Nurman gilt als der Erfinder des Döners. Mit 80 Jahren starb er 2013 in Berlin.

„Einen Döner mit allem und scharf, bitte!“ Bei diesen Worten dreht sich Kadir Nurman heute wohl im Grab um. Denn er ist jener Mann, der den Döner Kebab im deutschsprachigen Raum populär gemacht haben soll. Seine Version eines „richtigen“ Döner Kebabs bestand jedoch bloß aus Kalb- und Rinderfaschiertem, ein wenig Salat und Zwiebeln. Keine Soße, keine Tomaten und kein anderer Schnickschnack. „Wenn das Fleisch gut ist, braucht man keine Tomaten oder Gewürze“, erklärte Nurman 2011 in einem Interview.

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Kadir Nurman gilt als der Erfinder des Döners. Mit 80 Jahren starb er 2013 in Berlin.

Aber gehen wir nochmal zurück an den Anfang. Kadir Nurman wurde im Jahr 1933 in Istanbul geboren und kam als 26-jähriger Gastarbeiter nach Deutschland. In Stuttgart arbeitete er als Mechaniker, sein Herz schlug jedoch immer schon für die Gastronomie. Als er schließlich nach Berlin zog, kam ihm im Jahr 1972 eine Idee: Inspiriert vom türkischen Kebab, packt er das saftige Fleisch mit wenig Grünzeug und Zwiebeln in ein Fladenbrot und verkauft es unter dem Namen Döner Kebab in seinem kleinen Laden gegenüber vom Bahnhof Zoologischer Garten. Denn Nurman bemerkte, dass die Deutschen aufgrund ihrer Arbeit nicht viel Zeit zum Essen hatten – es entstand eine sättigende, schnelle und köstliche Mahlzeit für Arbeiter zum Mitnehmen.

Der Streit um den Titel

Patentiert hat Kadir Nurman seine Idee nie. Unter anderem deshalb gibt es immer wieder Debatten, ob er den Döner Kebab nun tatsächlich erfunden hat. So wurde auch mal der Name Mehmet Aygün, dessen Aufstieg in der Berliner Gastroszene eng mit dem Erfolg des Döner Kebabs zusammenhängt, im Streit um den Titel genannt. Jedoch stellte sich heraus, dass Aygün bei Nurman als Putzkraft arbeitete, bevor er sein eigenes Imperium, die Hasir-Kette, gründete.

„Meiner Meinung nach sind zu viele Zutaten in den Dönern.“
Der damals 78-jährige Kadir Nurman zur „Frankfurter Rundschau“ über die moderne Variante des Döner Kebab.

Fakt ist: Viele Legenden und Mythen ranken sich um den Berliner Döner. Der Verein türkischer Dönerhersteller in Europa (ATDID) zeichnete Kadir Nurman 2011 jedenfalls für sein Lebenswerk aus. Und diese Auszeichnung könnte man durchaus als Anerkennung für DEN Erfinder des Döner Kebabs sehen. Zwei Jahre später starb Kadir an Lungenkrebs – sein Vermächtnis lebt weiter.

Das Erbe des Döner Kebabs

Denn egal, ob Berlin, Stuttgart oder München, Wien oder Zürich. Der Döner Kebab ist mittlerweile ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. So gibt es allein in Deutschland mehr als 18.500 türkische Imbisse und Restaurants. Die Branche beschäftigte 2024 rund 60.000 Personen und erwirtschaftete in der Bundesrepublik laut Statista einen Gesamtumsatz von 2,4 Milliarden Euro. In ganz Europa wurden im gleichen Jahr insgesamt 400 Tonnen Döner Kebab produziert und damit rund 12 Milliarden Euro umgesetzt.

Kadir Nurman hat nicht nur ein schnelles „Arbeiteressen“ kreiert. Er hat eine Legende geschaffen. Und wurde damit selbst zu einer.

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