Öffnung nach Corona: Was erwartet Österreichs Gastronomie?
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Nach den stetig sinkenden Infektionszahlen im Land steigt die Wahrscheinlichkeit dass Österreichs Gaststätten und Hotels mit Mitte Mai den Betrieb nach dem wochenlangen Corona-Lockdown wiederaufnehmen werden. Allerdings unter teils sehr strengen Auflagen.
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Nach den stetig sinkenden Infektionszahlen im Land sollen Österreichs Gaststätten und Hotels mit 15. Mai den Betrieb nach dem wochenlangen Corona-Lockdown wiederaufnehmen können. Allerdings unter teils sehr strengen Auflagen.
Maskenpflicht, Abstandsregeln, Timeslots?
Im Raum stehen derzeit eine Maskenpflicht für Gastronomiepersonal, strikte Abstandsregeln in Restaurants und Lokalen sowie eine Maximalzahl an Personen, mit denen man den Abend verbringen darf.
In einem Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehsender CNN hat Bundeskanzler Sebastian Kurz das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken in der Gastronomie angedeutet. Dies sei aber nur „eine von mehreren Möglichkeiten“.
Branche und Ministerium arbeiten gemeinsam an einer Lösung
Einen ähnlichen Lösungsansatz hat der Geschäftsführer des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer, Thomas Wolf angedeutet: „In der Branche wird gemeinsam mit dem Ministerium an einer praktikablen Lösung gearbeitet. Die Maskenpflicht für Mitarbeiter ist ein Vorschlag, der in Hinblick auf die Öffnung der Gastronomie am Tisch liegt“, so Wolf in einem schriftlichen Statement gegenüber ORF.at.
Christina Hummel, Klubobfrau der Wiener Kaffeehausbesitzer, sagte heute im Mittagsjournal des Radiosenders Ö1 dass es natürlich allen klar war und ist, dass es „verschärfte Maßnahmen für unsere Mitarbeiter geben würde.“
Statt einer Maskenpflicht für Kellner wünsche sich Hummel allerdings den Einsatz von Plexiglasschildern. Die Gastronomie verkaufe sich laut Hummel über Emotionen, daher sei das Lächeln der Beschäftigten nun mal wichtig.
Umsatzeinbußen durch Sicherheitsabstand
Dass Plexiglasschilder tatsächlich Masken ersetzen könnten, wird derzeit laut ORF zwischen Vertretern der Branche und des Gesundheitsministeriums diskutiert. „Ein Vorschlag ist, dass man Plexiglasmasken anwendet. Da kann man auch Brillen drunter tragen, es gibt etwas mehr Luft“, so Peter Dobcak, Fachgruppenobmann für Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer.
Laut Dobcak erarbeitete die Gastronomiebranche bereits eine Vorschlagsliste für die Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium. Diese gebe es schon seit weit über einer Woche und man haben sie ans Ministerium geschickt. Die Liste beinhaltet laut Dobcak auch Überlegungen zu Maskenpflicht, Abstand, Timeslots und mehr.
Wie Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner gegenüber Ö1 mitteilt, sei er zuversichtlich dass man „den Umgang mit der Maskenpflicht in der Branche lernen werde“. Kettner befürchtet allerdings Umsatzeinbußen, wenn in allen Lokalen der Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. „Wir werden mehr Platz brauchen. Wir werden mehr Platz zur Verfügung stellen müssen. Das heißt geringere Einkommensmöglichkeiten für Betriebe.“, so Kettner. Deshalb müsse es für Tourismus und Gastronomie „Fördermaßnahmen“ geben, wie sie etwa Nachbar Deutschland plane.
Fake News um geplante Öffnungszeiten
Was die Öffnungszeiten betrifft, dürften nach dem Ende der Corona-bedingten Beschränkungen keine Änderungen geplant sein. Bei der am Sonntagabend unter anderem auf Social Media kolportierten Information, dass Betriebe lediglich bis 18:00 Uhr geöffnet werden dürften, handelt es sich um eine „Falschmeldung“, wie das Bundeskanzleramt gegenüber der Tageszeitung „Die Presse“ mitteilte. „Das mit 18:00 Uhr war nur ein Gerücht. In Wirklichkeit hatte das seitens des Ministeriums überhaupt keine Grundlage“, sagte auch Wirtschaftskammer-Funktionär Dobcak gegenüber dem österreichischen Rundfunk. Mittlerweile wurde von Bundeskanzler Kurz angekündigt, dass die Gastronomie mit der geplanten Öffnung am 15. Mai vorerst bis 23 Uhr geöffnet haben darf.