Wer bietet mehr?
Es war die Sensationsmeldung im November 2015, als die beiden konkurrierenden Hotelgesellschaften Marriott International und Starwood Hotels & Resorts verkündeten, fusionieren zu wollen. Von umgerechnet 11,4 Milliarden Euro Übernahmekosten war dabei die Rede. Nun bekommt aber die Hotelkette Marriott bei der geplanten Übernahme noch unerwartet Konkurrenz: Starwood hat eine unverbindliche Offerte von einem Konsortium mehrerer Firmen unter der Führung des chinesischen Investors Anbang erhalten, der 2014 auch schon das berühmte Waldorf-Astoria-Hotel in New York gekauft hatte.
Das Konsortium wolle pro Starwood-Aktie umgerechnet rund 69 Euro bezahlen, gab Starwood Hotels bekannt. Damit käme es auf einen Kaufpreis von etwa 11,5 Milliarden Euro, mehr als der Hotelkonzern Marriott geboten hat. Marriott betonte in einer Mitteilung, an dem eigenen Gebot festzuhalten. Zudem veröffentlichte die Hotelkette die Information, dass Starwood umgerechnet rund 360 Millionen Euro Strafe zahlen müsste, wenn sie von der im November vereinbarten Fusion zurückzutreten.
Starwood hat unterdessen Gespräche mit dem anderen Konsortium, das unter der Führung der chinesischen Anbang Insurance Group steht, aufgenommen, um dessen Angebot zu prüfen. Marriott hat hierzu eine Frist bis zum Abend des 17. März gesetzt. Am 28. März sollen die Investoren von Starwood und Marriott auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung endgültig über den Zusammenschluss der beiden Hotelkonzerne abstimmen.
Gemeinsam bringen es die Unternehmen, die sich eigentlich Mitte 2016 zusammenschließen wollen, auf 30 Hotelmarken. Zu Marriott gehören diverse Hotel-Ketten, unter anderem Ritz-Carlton. Starwood betreibt beispielsweise Le Méridien, Westin oder Sheraton.