Wenn Dining digital wird: Revolutionieren NFTs die Restaurantszene?
Der US-amerikanische Unternehmer Gary Vaynerchuk hat im August die Eröffnung des ersten NFT-Restaurants angekündigt. Als Alias Gary V hat sich der aus Russland stammende, jetzt in den USA ansässige Unternehmer unter anderem als Weinkritiker auf Youtube, Motivationsredner und Autor mehrerer Bücher einen Namen gemacht. Und als jemand, der schnell neuen Trends aufspringt. Was hat es also mit dem NFT-Restaurant auf sich? Was hat Blockchain-Technologie mit Essen zu tun? Mehr, als man im ersten Moment vermuten würde.
Blockchain-Technologie kommt auch in der Gastronomie an – von virtuellen NFT-Mahlzeiten, die um tausende Dollar versteigert werden, bis zu exklusiven Member-Restaurants
Was bedeutet eigentlich NFT?
Der US-amerikanische Unternehmer Garry Vaynerchuk hat im August die Eröffnung des ersten NFT-Restaurants angekündigt. Als Alias Gary V hat sich der aus Russland stammende, jetzt in den USA ansässige Unternehmer unter anderem als Weinkritiker auf Youtube, Motivationsredner und Autor mehrerer Bücher einen Namen gemacht. Und als jemand, der schnell neuen Trends aufspringt. Was hat es also mit dem NFT-Restaurant auf sich? Was hat Blockchain-Technologie mit Essen zu tun? Mehr, als man im ersten Moment vermuten würde.
Blockchain-Technologie kommt auch in der Gastronomie an – von virtuellen NFT-Mahlzeiten, die um tausende Dollar versteigert werden, bis zu exklusiven Member-Restaurants
Was bedeutet eigentlich NFT?
NFT steht für Non-Fungible Token und bezeichnet einen nicht-austauschbaren Wert. Wer in letzter Zeit die Welt der Cryptocurrencies verfolgt hat, dürfte schon öfter über den Begriff gestolpert sein. Fungibilität, also Austauschbarkeit, ist eine Eigenschaft, die herkömmliche Währungen üblicherweise gemeinsam haben. Zum Beispiel kann man einen Zehn-Euro-Schein in zwei Fünfer umtauschen, ohne dass sich der Wert des Geldes, das man besitzt, verändert hat. Auch Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind in ähnlicher Weise austauschbar. Im Gegensatz dazu ist jedes NFT einzigartig und kann nicht ersetzt werden. Angeboten werden NFTs von Kryptowährungen wie Ethereum.
Online werden NFTs unter anderem in der Kunstszene eingesetzt. Bilder, Musikdateien oder Texte kann man ja, wenn sie einmal als digitale Objekte verfügbar sind, beliebig vervielfältigen. Kauft man jedoch ein NFT, ist es einzigartig. Es hat eine digitale Signatur, mit dessen Hilfe man das Original immer als Original erkennen kann, auch wenn es massenhaft kopiert wurde. So wird eine Datei zum Sammelobjekt.
Das 15.000 Dollar-Foto
2014 schrieb der Restaurantkritiker Nicholas Gill einen Artikel mit dem Titel „Why is Brooklyn BBQ taking over the world?“. Anfänglich erlangte der Artikel keine große Aufmerksamkeit, vier Jahre später wurde er jedoch auf Twitter geteilt. Innerhalb kürzester Zeit wurde er viral, und das beigestellte Bild, ein augenscheinlich mit Handykamera aufgenommenes Foto einer eher mickrigen Portion Fleisch mit Beilagen – wurde zum Meme.
Gill wollte das Foto zum „ersten großen NFT der kulinarischen Welt“ machen und gab es am 5. August zur Auktion frei. Das Startgebot: 5 ETH – umgerechnet derzeit über 15.000 US-Dollar.
Exorbitante Preise wie dieser sind für NFTs nicht unüblich. Ein Artikel des NYT-Autors Kevin Roose erreichte bei einer Versteigerung 350 Ether. Heute wären das etwa 921.000 Euro. In der Vergangenheit experimentierten auch Restaurantketten wie Pizza Hut mit NFTs. Während einer Promotion im März konnte man „1 Byte Favourites“, digitale Bilder einer Pizza kaufen. Eines der Bilder erreichte sogar einen Preis von $8,824.
Das erste NFT-Restaurant
Zurück zum NFT-Restaurant von Gary V. In diesem Fall soll das Restaurant, das 2022 in New York City eröffnet werden soll, nicht nur virtuell, wie die vorhin erwähnten versteigerten Bilder existieren. Es handelt sich um ein echtes Lokal mit dem prominenten Koch Josh Capon als Mitgründer und Chefkoch. Das Besondere am Restaurant: Zutritt haben nur Personen, die im Besitz eines der Non-Fungible-Tokens sind, die als Eintrittskarte fungieren. Drei verschiedene Arten von NFTs gewähren unterschiedliche Access-Levels.
Die Idee eines Membership-Restaurants ist nicht neu. Seit den Zeiten der Gentlemen’s Clubs existieren weltweit exklusive Business-Clubs und Hotels. Neu ist, dass die Eintritsskarte, weil sie ja ein NFT ist, als solche übertragbar und am sekundären Markt weiterverkauft werden kann. Sollte die Beliebtheit des Restaurants die Exklusivität rechtfertigen, könnte der Preis der Tokens, ähnlich wie andere NFT-Sammlerstücke, gewaltig durch die Decke gehen.