Oktoberfest in München: Bierpreis höher, Corona und „Layla“ bereiten Sorgen
Flaniert man derzeit über die Theresienwiese, fühlt man sich an einen Herbst wie damals erinnert: Es riecht nach gebrannten Mandeln, Bierbänke stehen schon, Kellner:innen werden eingewiesen, hie und da hört man den Soundcheck einer Zeltkapelle. Doch im Hinterkopf – genau wie in den Nachrichtenschlagzeilen – schwingt eine Frage mit, das das Zeug hat, allen den Spaß zu verderben. Ist ein Oktoberfest mit rund 6 Millionen erwarteten Besucher:innen möglich, ohne eine Wiesn-Corona-Welle auszulösen?
1,5 Milliarden Wirtschaftswert
Das Volksfest in München ist für die Betreiber, aber auch die regionale Gastronomie und Hotellerie ein lukratives Geschäft: 1,2 Milliarden Euro generierte das Mega-Volksfest im Jahr 2018, zuletzt waren es 1,5 Milliarden. Doch zu Corona-Zeiten fiel die Wiesn pandemiebedingt mehrfach ins Wasser. Auch mit der „WirtshausWiesn“ als Ersatz hinterließen die Absagen Riesenlücken im Veranstaltungskalender Bayerns – und in den Jahresumsätzen.
Flaniert man derzeit über die Theresienwiese, fühlt man sich an einen Herbst wie damals erinnert: Es riecht nach gebrannten Mandeln, Bierbänke stehen schon, Kellner:innen werden eingewiesen, hie und da hört man den Soundcheck einer Zeltkapelle. Doch im Hinterkopf – genau wie in den Nachrichtenschlagzeilen – schwingt eine Frage mit, das das Zeug hat, allen den Spaß zu verderben. Ist ein Oktoberfest mit rund 6 Millionen erwarteten Besucher:innen möglich, ohne eine Wiesn-Corona-Welle auszulösen?
1,5 Milliarden Wirtschaftswert
Das Volksfest in München ist für die Betreiber, aber auch die regionale Gastronomie und Hotellerie ein lukratives Geschäft: 1,2 Milliarden Euro generierte das Mega-Volksfest im Jahr 2018, zuletzt waren es 1,5 Milliarden. Doch zu Corona-Zeiten fiel die Wiesn pandemiebedingt mehrfach ins Wasser. Auch mit der „WirtshausWiesn“ als Ersatz hinterließen die Absagen Riesenlücken im Veranstaltungskalender Bayerns – und in den Jahresumsätzen.
Doch 2022, ab diesen Samstag, findet das Oktoberfest wieder statt. Und zwar komme, was wolle, so scheint es. Während weder Veranstalter noch politische Entscheidungsträger Corona-Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vorschreiben, warnen Gesundheitsexperten vor möglichen schwerwiegenden Folgen. „Natürlich wird es dazu führen, dass eine Erhöhung der Fallzahlen auftreten wird“, sagt Johannes Bogner vom LMU-Klinikum der Uni München der Nachrichtenagentur dpa.
Die Vorfreude aufs Oktoberfest ist groß – auch wenn die Großveranstaltung mit Risiken einhergeht
Bierpreis wieder höher
Was in Anbetracht der Teuerungswelle wohl für die meisten wenig überraschend sein wird, sind die wieder einmal gestiegenen Bierpreise am Oktoberfest. Die Maß soll zwischen 12,69 und 13,80 Euro kosten, also durchschnittlich 15,7 Prozent mehr als bei der letzten Wiesn 2019.
Doch auch ein paar andere Dinge haben sich verändert. Angesichts der Gasknappheit haben die Wiesn-Wirte heuer die Entscheidung getroffen, auf Heizpilze zu verzichten. „Alle müssen sparen, da wollen auch wir unseren Beitrag leisten“, sagte Wirte-Sprecher Peter Inselkammer schon im Juli. Anderswo fährt derzeit die Debatte um ein Heizstrahler-Verbot in der Außengastronomie hoch – der kamen die Wirte und Oktoberfestbier-Brauer zuvor.
Und noch ein weiteres Thema bereitet beim Oktoberfest 2022 Kopfzerbrechen: wie mit dem umstritten Partysong „Layla“ umzugehen ist. Der Ballermann-Schlager sorgt immer wieder für Diskussionen, Entsetzen und Verbote. Auf dem Oktoberfest ist jedenfalls die Entscheidung gefallen: In der Originalfassung, die als frauenfeindlich betrachtet wird, spielen die Zeltkapellen das Lied nicht. „Unser Kapellmeister hat sich da etwas überlegt“, sagte Inselkammer. Man darf gespannt sein.