Der Koch, der niemals aufgibt
Der Chefkoch des Johanneskeller in Salzburg ist ein wahrer Kämpfer. Im Jahr 2010 musste er nach einem schweren Motorradunfall sein Leben völlig umkrempeln. Zehn Operationen und lange Reha brachten kaum Besserung, er war auf Krücken und Rollstuhl angewiesen. Doch der Koch aus Leidenschaft wollte seinen Beruf nicht so einfach an den Nagel hängen.
Mit seinen zertrümmerten Beinen, einer Endoprothese im Sprunggelenk und unzähligen Schrauben sowie drei Metallplatten in den Füßen, die ihn zusammenhalten, hätte Lammer nicht wieder stundenlang in der Küche des Johanneskeller arbeiten können, er wurde stetig von Schmerzen geplagt.
„Es gibt immer einen Ausweg“
Der Chefkoch des Johanneskeller in Salzburg ist ein wahrer Kämpfer. Im Jahr 2010 musste er nach einem schweren Motorradunfall sein Leben völlig umkrempeln. Zehn Operationen und lange Reha brachten kaum Besserung, er war auf Krücken und Rollstuhl angewiesen. Doch der Koch aus Leidenschaft wollte seinen Beruf nicht so einfach an den Nagel hängen.
Mit seinen zertrümmerten Beinen, einer Endoprothese im Sprunggelenk und unzähligen Schrauben sowie drei Metallplatten in den Füßen, die ihn zusammenhalten, hätte Lammer nicht wieder stundenlang in der Küche des Johanneskeller arbeiten können, er wurde stetig von Schmerzen geplagt.
„Es gibt immer einen Ausweg“
„Wenn die ganze Welt sagt, es gibt keine Lösung, dann ist das meistens eine große Lüge“, sagt Lammer im Gespräch mit Rolling Pin.
„Ein Schlüsselerlebnis war, als ein sehr angesehener Chirurg mir gesagt hat, dass ich zwischen Rollstuhl, Rollator und Krücken und den besten Medikamenten der Welt wählen kann. Das wollte ich nicht. Das hätte mir mein Leben geraubt. Wenn es für etwas auf der Welt keine Lösung gibt, muss man sein Gehirn einschalten und die Dinge selbst in die Hand nehmen.“
Gesagt, getan. Gemeinsam tüftelte er mit seinem Freund Bernhard Tichy mehrere Jahre an einem möglichen Weg, wieder in der Küche arbeiten zu können. In der Zeit gab es viele Rückschläge, doch Lammer ließ sich davon nicht unterkriegen.
2016 war es dann soweit. Die Rettung war fertiggestellt: ein Schwebesystem namens Standing Ovation. Hierbei handelt es sich um einen pneumatischen und leicht höhenverstellbaren Sattel auf einem C-Bügel mit Schienensystem an der Decke. Die Erfindung ermöglicht es Lammer, völlige Bewegungsfreiheit in der Küche zu haben. Durch den Schwebesitz hat er beide Hände frei und kann seiner Lieblingstätigkeit problemlos nachgehen: dem Kochen.
Eine Gasdruckfeder ermöglicht es ihm sogar zu den unteren Lagen der Küchenzeile zu gelangen.
Er nennt das Schwebesystem „Lebensjackpot“ und teilt seit der Patent-Anmeldung seine wiedergewonnene Lebensfreude mit vielen anderen Betroffenen.
Eine Bereicherung auch für andere
Mittlerweile wurde das Schienensystem nicht nur auf andere Küchen adaptiert, auch die Industrie verwendet es bei Dauer-Steh-Arbeitsplätzen. In der FABERS-Küche in Linz (2 x 16 Meter lang) mit sieben Mitarbeiter:innen ist die Steh- und Bewegungshilfe beispielsweise schon im Einsatz.
Im AUVA Rehabilitationszentrum Häring wird „Standing Ovation“ mittlerweile sogar bei inkomplett Querschnittsgelähmten angewendet.
Seit rund einem Jahr gibt es auch eine Version der Maschine im Unfallklinikum Murnau (Deutschland), dort entdeckte man durch die Erfindung ungeahnte Therapiemöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichsten Beinverletzungen aber auch Schädelhirn-Traumata.
Eine Inspiration für die ganze Branche
„Wenn man seine Arme oder Beine nicht mehr bewegen kann, selbst wenn sie abgeschnitten wurden, hat man immer noch verbleibende Ressourcen. Man muss sich einfach Mühe geben, mit diesen Ressourcen sein Leben bestmöglich zu leben“, sagt Lammer motivierend.
Euphorisch hat er uns seine Geschichte erzählt und beendet sie mit einem inspirierenden Appell an die Branchen-Kolleg:innen: „An alle Menschen, die dabei sind die Hoffnung aufzugeben: Gebt nicht auf! Es gibt immer einen Ausweg!“
Ein Koch, der definitiv Standing Ovations verdient!
Auch der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher, war bei Lammer zu Besuch und hat ein Reel veröffentlicht, das kürzlich durch die Decke ging:
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