Seit Jahren sind die Patente auf Braugerste ein heiß diskutiertes Thema in der Bierindustrie. Nachdem die Brauereikonzerne Carlsberg und Heineken, Mutter der Brauunion, vor Jahren Patente auf Saatgut erhalten haben, versuchen Organisationen wie No Patents on Seeds! dagegen vorzugehen. Es gehe dabei nicht nur um Bier, sondern um die Zukunft der gesamten Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, meinen Mitglieder der Gruppe. Am Dienstag wurde eine Beschwerde am Europäischen Patentamt (EPA) in München verhandelt. Das für die Beschwerdeführer ernüchternde Ergebnis: Die Patentlöschung wurde abgelehnt.
Seit Jahren sind die Patente auf Braugerste ein heiß diskutiertes Thema in der Bierindustrie. Nachdem die Brauereikonzerne Carlsberg und Heineken, Mutter der Brauunion, vor Jahren Patente auf Saatgut erhalten haben, versuchen Organisationen wie No Patents on Seeds! dagegen vorzugehen. Es gehe dabei nicht nur um Bier, sondern um die Zukunft der gesamten Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, meinen Mitglieder der Gruppe. Am Dienstag wurde eine Beschwerde am Europäischen Patentamt (EPA) in München verhandelt. Das für die Beschwerdeführer ernüchternde Ergebnis: Die Patentlöschung wurde abgelehnt.
„Artenvielfalt gefährdet“
Aufgrund der sogenannten Bierpatente entbrannte schon 2009 eine heftige Debatte über das Patentieren von Pflanzen und Tieren. Als die ersten Braugerste-Patente von Carlsberg und Heineken 2016 bewilligt wurden, kam Kritik nicht nur von Umweltschützern, die darin eine Gefahr für die natürliche Artenvielfalt sahen, sondern auch von kleineren Brauereien und landwirtschaftlichen Betrieben. Seither gab es weitere Patente.
Einsprüche der Organisation No Patents on Seeds! brachten Teilerfolge: Nach Anhörungen 2018 wurden die Patente auf Mutationen, die den Geschmack von Bier beeinflussen, eingeschränkt. Auch die Regeln für die Patentierung von gezüchteten Tieren und Pflanzen wurden geändert, seither können sie nicht mehr patentiert werden, wenn sie aus biologischen Zuchtverfahren stammen. Die Regelung sei allerdings zu schwammig und habe zu viele Schlupflöcher, so die Kritiker. Ein Appell, die Patente endgültig zu löschen, wurde diese Woche abgelehnt.
Brauereien fürchten um Wettbewerbsfähigkeit
Allen voran kämpfen die CulturBrauer Österreich gegen die Großkonzerne, darunter die steirische Brauerei Murau. Gerste werde durch die Patente teurer und die Zucht nicht mehr uneingeschränkt möglich, bemängelt Geschäftsführer Josef Rieberer. „Wenn unsere Saatzuchtanstalten das nicht mehr machen können, weil die Patente internationalen Großkonzernen gehören, dann wird es natürlich schwierig, wettbewerbsfähig zu produzieren“, sagte er gegenüber dem ORF Steiermark. Zu den CulturBrauern gehören auch Hirter, Zwettler, Trumer, Mohrenbräu, Eggenberger, Freistädter und Schremser.