Corona-Krise: Österreichs Härtefallfonds wird verdoppelt
Hier geht’s zum Coronavirus Gastro-Live-Ticker!
Nach dem die neuesten Zahlen des AMS die Corona-bedingte Rekordarbeitslosigkeit bestätigte, gaben Vizekanzler Werner Kogler, Finanzminister Gernot Blümel, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Arbeitsministerin Christine Aschbacher heute Mittag eine Pressekonferenz über weitere Maßnahmen zur Sicherung von Standort und Beschäftigung aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus.
Bereits 47.500 Anträge auf Steuerstundungen
Laut Finanzminister Blümel versichert, dass mit dem Schutzschirm von 38 Milliarden Euro für die österreichische Volkswirtschaft auch wirklich alle Hilfe bekommen, die sie brauchen.
Der Finanzminister habe bereits 47.500 Anträge auf Steuerstundungen erhalten, davon seien schon 96 Prozent positiv erledigt. Der Rahmen für Garantien und Haftungen wurde auf 9 Milliarden Euro erhöht. Die Förderung von Kurzarbeit wurde auf 1 Milliarde Euro aufgestockt.
Härtefallfonds wird verdoppelt, Kreis der Anspruchsberechtigen erhöht
Der Kreis der Anspruchsberechtigten für den Härtefallfonds wird verdoppelt. Jeder, der in den vergangenen Jahren von selbstständiger Arbeit gelebt habe, könne Geld beziehen. Damit können nun auch etwa Jungunternehmer, die nach dem 1. Jänner 2020 ein Unternehmen gegründet haben, ab sofort Anträge für den Härtefallfonds stellen. Durch den dadurch resultierenden erhöhten Ansturm wird der Härtefallfonds von 1 auf 2 Milliarden Euro verdoppelt.
Seit letzten Freitag, 17 Uhr, sind bereits rund 100.000 Anträge für den Härtefallfonds gestellt worden und über 80 Millionen Euro ausgezahlt worden. Damit sind knapp 90 Prozent aller bisherigen Anträge bereits erledigt worden.
Der angekündigte 15-Milliarden-Euro-schwere Corona-Nothilfefonds, für die von den aktuellen Schließungen betroffenen Unternehmen, wird am Freitag mit allen Details und Richtlinien für die Antragstellung präsentiert werden.
Kurzarbeit wird angenommen, Liquidität der Unternehmen soll gestärkt werden
Wie Wirtschaftsministerin Schramböck mitteilte, werde die Kurzarbeit bei Österreichs Unternehmen gut angenommen. Das Ziel sei laut Schramböck Strukturen zu erhalten und Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Besonders entscheidend sei für die Wirtschaftsministerin die Liquidität aller Unternehmen, daher gebe es sehr schnell Überbrückungslösungen. 2.000 Anträge mit einem Kreditvolumen von 540 Millionen Euro seien bereits genehmigt geworden. Täglich würden rund 300 Anträge bei der AWS (Austria Wirtschaftsservice) hereinkommen, hier möchte die Regierung den bestehenden Rahmen auf 25 Millionen Euro ausweiten.
Mehr als jeder zweite gefährdete Job soll gerettet werden
Arbeitsministerin Christine Aschbacher wirbt um Vertrauen, dass die Regierung alles unternehme, um möglichst Arbeitsplätze zu retten. Dazu arbeite man intensiv mit dem AMS zusammen, wo das Personal aufgestockt wurde. Aschbacher hofft, mehr als jeden zweiten gefährdeten Job durch die Krise zu bringen.
Bisher seien 12.596 Anträge auf Corona-Kurzarbeit eingebracht worden. Diese betreffen insgesamt 250.000 Arbeitsplätze. Ungefähr die Hälfte der Antragssteller seinen kleine Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern.