Weinkarte Loire
Immer dieser Adel. Geht es um in Landschaft gegossene Poesie, Flecken der Erde, an denen die Natur ihre schöngeistigen Muskeln aufs Lieblichste spielen lässt, gespickt mit Dingen, die den Genuss noch besser machen, wie dem Wein, dann ist da der Adel schon vor Jahrhunderten gewesen. Im Fall des Loiretals im Norden Frankreichs hat das imperiale Händchen für die Schönheiten dieser Erde das Tal allerdings um eine weitere Facette bereichert: Und das 400-fach. Vom berühmten Schloss Chambord, Spielwiese Franz’ I., der den Staat mit dem Bau zwar in den Ruin trieb, aber immer noch schön anzusehen, bis hin zum Château Ambois, wo Leonardo Da Vinci seinen Lebensabend verbrachte.
Imposante Zeitzeugen vergangener Epochen, die von Touristen heutzutage nur allzu gerne beradelt werden. Im Grunde ein sehr schöner Ansatz, das seit dem Jahr 2000 auch hochoffiziell von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnete Tal zu entdecken. Fataler Nachteil für imperiale Trinkfreuden dabei: In so einen Radkorb passen Pi mal Daumen maximal drei Flaschen Wein. Und wer das Loiretal auch nur ein bisschen bereist, will mit einer an hundert
Immer dieser Adel. Geht es um in Landschaft gegossene Poesie, Flecken der Erde, an denen die Natur ihre schöngeistigen Muskeln aufs Lieblichste spielen lässt, gespickt mit Dingen, die den Genuss noch besser machen, wie dem Wein, dann ist da der Adel schon vor Jahrhunderten gewesen. Im Fall des Loiretals im Norden Frankreichs hat das imperiale Händchen für die Schönheiten dieser Erde das Tal allerdings um eine weitere Facette bereichert: Und das 400-fach. Vom berühmten Schloss Chambord, Spielwiese Franz’ I., der den Staat mit dem Bau zwar in den Ruin trieb, aber immer noch schön anzusehen, bis hin zum Château Ambois, wo Leonardo Da Vinci seinen Lebensabend verbrachte.
Imposante Zeitzeugen vergangener Epochen, die von Touristen heutzutage nur allzu gerne beradelt werden. Im Grunde ein sehr schöner Ansatz, das seit dem Jahr 2000 auch hochoffiziell von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnete Tal zu entdecken. Fataler Nachteil für imperiale Trinkfreuden dabei: In so einen Radkorb passen Pi mal Daumen maximal drei Flaschen Wein. Und wer das Loiretal auch nur ein bisschen bereist, will mit einer an hundert Prozent grenzenden Wahrscheinlichkeit ein Vielfaches davon mitnehmen. Und zwar ganz gleich, ob er Weiß-, Rot-, Rosé- oder Schaumwein zugetan ist. Denn im größten Herkunftsgebiet für Apellation-Contrôlée-Weißwein (AC) sowie nach der Champagne dem größten Schaumweinproduzenten der Grande Nation ist bei einer Gesamtmenge von 2,9 Millionen Hektoliter Wein jeder Geschmacksrichtung Rechnung getragen. Von trinkfreudig und dem perfekten Gegenpart für schwüle Terrassennachmittage bis hin zu ernsthaften, komplexen und hocheleganten Tropfen. Wer weiß, wo er suchen muss, wird im Loiretal fündig.
Wo wächst was?
Mit einem Anteil von 45 Prozent produzieren die 7000 Weinbaubetriebe im Loiretal von Orléans bis zur Mündung in den Atlantik vorwiegend Weißwein. Die dominierenden Rebsorten: Melon de Bourgogne, bekannter unter der Herkunftsbezeichnung Muscadet, aus dem äußersten Westen des Tals – leicht und erfrischend über Chenin blanc mit ausgeprägter Säure und Top-Reifepotenzial bis hin zu Sauvignon blanc am Ostende des Tals bei Sancerre und Pouilly-sur-Loire. Letztere gelten als die bekanntesten Herkünfte dieser in ihrer Gesamtheit 52.000 Hektar umspannenden Weinregion. Zum Vergleich: In Österreich zählt man 50.000 Hektar Weingarten.
Wobei an der Loire 23 Prozent dieser Rebfläche auf Rotwein entfallen. Vorwiegend der Rebsorten Cabernet Sauvignon, aber auch Pinot noir. Knapp dahinter reiht sich mit einem Anteil von 21 Prozent Rosé-Wein ein und macht das Loiretal damit zu einer der wichtigsten Herkünfte für fruchtig-duftigen Roséwein. Die Wiege der Trauben für diesen Weinstil liegt vorwiegend in Anjou-Saumur, der Weinregion rund um die Stadt Angers. Eben hier reifen auch Schaumweine aus Chenin blanc und Chardonnay in kilometerlangen Gängen, in das für das Tal typische Tuffgestein gehauen.
Sancerre und Pouilly
Die bekanntesten Weine des Loiretals stammen aus der Oberen Loire – im Detail aus den AC-Regionen Sancerre und Pouilly Fumé. Die weiße Rebsorte Sauvignon blanc gibt hier den Ton an. Weltweit gelten diese Weine als Maßstab für tiefgründige, finessenreiche und elegante Sauvignon blancs. Ikonen der Weinherstellung wie die Domaine Didier Dagueneau und die Domaine de Ladoucette in Pouilly Fumé oder die Domaine Vacheron sowie Domaine Henri Bourgeois oder Alphonse Mellot in Sancerre zeigen, was der Boden mit dem charakteristisch hohen Anteil an Feuerstein (Silex) hergibt. Als beste Lagen gelten der kalkige Clos de Chêne Marchand, der Monts Damnés in Chavignol sowie Ménétréol, als Herkunft stahliger, geradliniger Weine.