Bioniere gegen die Krise

Umsatzbringer Bio-Wein: Laut einer aktuellen Karmasin-Studie stehen beim Konsumenten Bio-Lebensmittel mit einem Plus von 15 Prozent an geplanten Mehrausgaben an erster Stelle.
November 13, 2015

Fotos: beigestellt
drei Flaschen Bio-Wein

Für die Betreiber des Bio-Hotels Daberer in St. Daniel im Gailtal hat die steigende Beliebtheit von Bio-Wein keinen News-Wert. Seit Jahren ist man ausgebucht, nicht zuletzt auch wegen der Küche, die auf vollwertige (nicht nur vegetarische) Nahrungsmittel aus der unmittelbaren Umgebung setzt. In der Weinkarte natürlich auch eine „biologische“ stößt man ziemlich oft auf den Vermerk „Ausgetrunken“, also auf das Symbol für glücklich trinkende Gäste, zufriedene Wirte und Winzer.

Einer der Jungstars unter den Bio-Winzern ist Alwin Jurtschitsch vom gleichnamigen Leitbetrieb im österreichischen Langenlois. Nach dem Studium in der deutschen Kaderschmiede Geisenheim zog es den jungen Mann auf eine australische Farm mit Permakultur, dann zu einem Aufforstungsprojekt in den Regenwald Ecuadors. Diverse Weingüter in Neuseeland und anderswo folgten. Seine ungeplante Rückkehr ins Heimathaus machte er von der Bedingung abhängig, alle Weingärten umzustellen. Was oft bedeutet, dass ein sandalenbeschuhter Bart- und Latzhosenträger drei Rebstöcke an die Natur zurückgibt. Im Falle Jurtschitsch geht es um andere Dimensionen, um immerhin auch international beachtliche 69 Hektar Weingärten.

Herkömmlicher Weinbau ist nicht Kultur, sondern Monokultur. Der Weg in die Zukunft ist teilweise auch ein Weg zurück zur ursprünglichen Vielfalt, zur Biodiversität. Der Boden ist die Basis. Um ihn zu stärken, arbeiten etliche Bio-Weinbauern mit Kompostdung. Aus einer Million Kilogramm Kuhdung (selbstverständlich von Bio-Rindern), Stroh, Häckselgut, Gesteinsmehl und Luzerne (eine Klee-Art, die Eiweiß und Proteine liefert) entsteht Kompostdung, der dem Boden alle wichtigen Informationen liefert. Natürlich kommen auch die Trauben in Tresterform wieder dorthin zurück, wo sie gewachsen sind.

Im herausfordernden Weinjahr 2008 war etwa Peronospera, der unechte Mehltau, das große Thema. Zusammen mit…

>> Foroboskos Top-Bioweine

Meinklang
Haupstraße 86
A-7152 Pamhagen
Tel.: +43 (0) 2174/21 68 11
Fax.: +43 (0) 2174/21 68 40
office@meinklang.at
www.meinklang.at
Mehofer
Neudeggerhof
A-3471 Neudegg 14
Tel.: +43 (0) 2279/72 47
Fax.: +43 (0) 2279/72 74 4
neudeggerhof@mehofer.at
www.mehofer.at
Sepp Moser
Untere Wiener-Straße 1
A-3495 Rohrendorf
Tel.: +43 (0) 2732/705 31
Fax.: +43 (0) 2732/705 31 10
office@sepp-moser.at
www.sepp-moser.at

Fotos: beigestellt
drei Flaschen Bio-Wein

Für die Betreiber des Bio-Hotels Daberer in St. Daniel im Gailtal hat die steigende Beliebtheit von Bio-Wein keinen News-Wert. Seit Jahren ist man ausgebucht, nicht zuletzt auch wegen der Küche, die auf vollwertige (nicht nur vegetarische) Nahrungsmittel aus der unmittelbaren Umgebung setzt. In der Weinkarte natürlich auch eine „biologische“ stößt man ziemlich oft auf den Vermerk „Ausgetrunken“, also auf das Symbol für glücklich trinkende Gäste, zufriedene Wirte und Winzer.

Einer der Jungstars unter den Bio-Winzern ist Alwin Jurtschitsch vom gleichnamigen Leitbetrieb im österreichischen Langenlois. Nach dem Studium in der deutschen Kaderschmiede Geisenheim zog es den jungen Mann auf eine australische Farm mit Permakultur, dann zu einem Aufforstungsprojekt in den Regenwald Ecuadors. Diverse Weingüter in Neuseeland und anderswo folgten. Seine ungeplante Rückkehr ins Heimathaus machte er von der Bedingung abhängig, alle Weingärten umzustellen. Was oft bedeutet, dass ein sandalenbeschuhter Bart- und Latzhosenträger drei Rebstöcke an die Natur zurückgibt. Im Falle Jurtschitsch geht es um andere Dimensionen, um immerhin auch international beachtliche 69 Hektar Weingärten.

Herkömmlicher Weinbau ist nicht Kultur, sondern Monokultur. Der Weg in die Zukunft ist teilweise auch ein Weg zurück zur ursprünglichen Vielfalt, zur Biodiversität. Der Boden ist die Basis. Um ihn zu stärken, arbeiten etliche Bio-Weinbauern mit Kompostdung. Aus einer Million Kilogramm Kuhdung (selbstverständlich von Bio-Rindern), Stroh, Häckselgut, Gesteinsmehl und Luzerne (eine Klee-Art, die Eiweiß und Proteine liefert) entsteht Kompostdung, der dem Boden alle wichtigen Informationen liefert. Natürlich kommen auch die Trauben in Tresterform wieder dorthin zurück, wo sie gewachsen sind.

Im herausfordernden Weinjahr 2008 war etwa Peronospera, der unechte Mehltau, das große Thema. Zusammen mit …

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… Oidium (der echter Mehltau) ist dieser Pilz die schlimmste Gefahr für den Rebstock. Im Hause Jurtschitsch etwa waren nur 13 Spritzdurchgänge erforderlich; in Weinjahren mit herkömmlichem Witterungsverlauf sind es durchschnittlich acht Anwendungen. Die Kampfgefährten des Weinguts heißen Schwefel und Kupfer. Von Letzterem gingen im schwierigen Jahr 2008 pro Hektar 2,8 Kilogramm auf. Zum Vergleich: Die EU erlaubt den Biowinzern 6 Kilogramm, Frankreich gar 10.

Im idealen Zustand nimmt sich die Rebe das, was sie braucht. Um sie in dieses Stadium zu befördern, muss manchmal auch auf Tradition verzichtet werden. „Man spricht da oft von Mängeln im Weingarten. Dabei ist sehr oft Disharmonie die Fehlerquelle“, so Jurtschitsch. Gelb verfärbte Blätter am Weinstock führen zum Beispiel meist zu sofortigen Kaligaben. Bei Jurtschitsch wird analysiert, warum gewisse Schäden an gewissen Stellen auftreten und an anderen nicht. Das lässt dann Rückschlüsse darauf zu, was die Böden disharmonisch werden lässt. Unerlässlich für Weingärten dieser Größenordnung ist ein exzellentes „mis en place“.

Der Nutzen des Aufwands findet sich im Endprodukt. Dass biologisch produzierter Wein mindestens so gut schmecken muss wie herkömmlicher, versteht sich von selbst. Aber das „Mehr“ bei der Produktion sollte auch schmeckbar sein. Wein ist Kommunikation, die Lage, der Boden, die Sorte sollen sprechen. Die Rechnung geht auf – mit der Umstellung hat Jurtschitsch nicht nur den alten Kundenstock gehalten, sondern neue Konsumenten gewonnen. Mit dem ganz wichtigen Hinweis: Man wurde nur minimal teurer.

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