ALLES COOL!

In ist nur, wer drin ist: Das H’ugo’s strahlt als Hotspot mitten in München. Edel-Pizzeria und Party-Platz mit Promi-Faktor. Der Cheffe mimt den Entspannten, meistens zumindest.
November 13, 2015

Hugos Pizza in MünchenFoto: Mike Krueger

Schmal werden die Augen, als Ugo Crocamo von seinem Ausbruch erzählt. Von diesem Moment, als das süditalienische Temperament ihn nach vorne peitschte. Als er dem Nachbarn gegenüberstand, der ihn mehr als 50 Mal bei der Polizei verpfiffen hatte. Auge um Auge. „Wenn ich gehe, dann gehst du mit“, sagte Ugo. „Das hier ist meine Existenz …“ Vier Jahre her. Der Nachbar, der sich im Wochentakt lärmbelästigt fühlte, ist umgezogen. Ausbezahlt. In der Wohnung lebt jetzt … Ugo! Keine 20 Meter Luftlinie von seinem Lokal entfernt. Das H’ugo’s brummt nun ungeniert – und Ugo strahlt: „Es war ein teurer Spaß, 100.000 Euro Ablöse für die Wohnung, aber jetzt ist Ruhe.“ Ruhe? Im H’ugo’s, Münchens prickelndem Treffpunkt der Schönen, Reichen und Berühmten, herrscht Hoch­betrieb. 14 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Restaurant, Partys im Rhythmus, krachende Events. Rar sind die Plätze. Wer Tisch an Tisch mit den Stars des FC Bayern, den Grazien aus Film und Fernsehen oder dem ziemlich lässigen Bankdirektor das Glas heben möchte, ist hier definitiv richtig. Es braucht nur ein freies Plätzchen, ein bisschen Kleingeld und das richtige Benehmen. Ugo und seine Mannschaft sind die Meister des klaren Blicks. Immer schön Abstand halten! Wer den prominenten Gästen zu nahe kommt, wird freundlich gestoppt. Autogramme gibt es nur für Kinder. Fotos? Löschen, und zwar schnell. Die Superstars wie der italienische Weltmeister Luca Toni, der auch vier Jahre nach seinem Abschied bei den Bayern mindestens einmal im Quartal vorbeischaut, schätzen die besondere Atmosphäre im H’ugo’s. Eng, aber locker. Angesagt, aber ohne großen Schnickschnack.

Delikate Trüffelpizza
Das Restaurant, das Ugo in der einst eher tristen Passage am Promenadeplatz direkt gegenüber der Nobelherberge Bayerischer Hof und inmitten von eng verkanteten Stadthäusern aus Sandstein und Beton etabliert hat, ist knapp acht Jahre nach dem Startschuss der ultimative Tempel der bayerisch-internationalen Glückseligkeit. Sehen und gesehen werden, na klar. Und immer mit einem Lächeln. Der Stil: von spritzig bis saucool. Die Karte: klein und fein, nur der Salat und die Pizza Margherita kosten weniger als zehn Euro. Der Clou: die Trüffelpizza, Marke Eigenbau. „Unsere Gäste lieben sie“, sagt Ugo. Die Idee, das italienische Traditionsgericht mit feinstem Trüffel zu belegen, hatte er vor 13 Jahren, als er noch im P1, Münchens Edeldiskothek, die Gäste verköstigte. „Es sollte etwas Besonderes sein, gleichzeitig aber auch etwas, was du aus der Hand essen kannst“, erklärt Ugo. Im H’ugo’s hat er die Rezeptur verfeinert. Der Teig, die Mixtur aus den Rezepten von vier Produzenten aus Bayern und Italien. Mit dem besten Mehl aus München. Der Müller? Streng geheim. Der Teig – ganz wichtig! – muss dünn sein. Sehr dünn, aber fest. Noch bevor er belegt wird, wird er in acht Stücke geteilt, die jedes für sich bestückt werden. Mit dem besten Mozzarella, dem Trüffel – Pizza delikat für 17,90 Euro. „Mein großer Traum ist es, unsere Trüffelpizza in die Kühltheke ausgewählter Läden zu bekommen“, sagt Ugo. „Dann kann sie jeder auch zu Hause genießen.“ Er drängt darauf, seine Erfolgsprodukte in Eigenregie zu vermarkten. „H’ugo’s ist eine starke Marke“, sagt der Promiwirt. „Mein Kopf ist voll mit neuen Ideen.“ Ugo sprüht vor Energie und Tatendrang. In den Münchner Filialen des Großhändlers Metro gibt es seit Neuestem Wein und Prosecco in seinem Namen. Am Starnberger See hat er in Bestlage den H’ugo’s Beach Club eröffnet. Zusammen mit Lebensgefährtin Melanie vertreibt er Franchise-Lizenzen in ganz Deutschland. Der Hit des Jahres: Im Haus direkt hinter dem H’ugo’s hat er Geschäftsräume angemietet, die er mit einem neuen Konzept noch in diesem Jahr betreiben wird. Nächster Hotspot! „Die Gäste kommen gerne zu uns“, sagt Ugo. „Sie fühlen sich wohl und wollen zeigen, dass es ihnen gut geht. Da darf es auch mal eine Flasche Champagner sein.“ Er bevorzugt die Klassiker. Die Kollegen von Moët-Chandon, seinem Edellieferanten, schätzen ihn als einen der umsatzstärksten Vertriebspartner der Republik. Als Sommerdrink des Jahres setzt er, ganz im Ernst, auf den Hugo – auch wenn er mit dem minzigen Prosecco-Mix nur buchstabentechnisch verbandelt ist. „Mit dem Hugo haben wir wirklich nichts zu tun“, sagt Ugo und grinst: „Aber er passt perfekt zu uns.“

www.hugos-pizza.de

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