Österreichs Spitzenköche in Aufruhr: „Es ist zum Schämen!“

Der Trinkgeld-Krimi geht in die nächste Runde. Ein Sternekoch verrät uns, was auf dem Spiel stünde, wenn sich die aktuelle Situation nicht schnellstens verbessert.
März 14, 2025

Österreichs Gastronomie ist wütend. Der Grund: Einige Betriebe werden zurzeit aufgefordert Nachzahlungen zu erbringen, weil ihre Mitarbeiter „zu viel“ Trinkgeld bekommen haben. Die Rückzahlungen befinden sich teilweise im fünfstelligen Bereich und können so manch ein Unternehmen in den Ruin führen. 

Wir haben mit einem Sternekoch gesprochen, der sich seit einem Jahr für das Thema einsetzt und klären im Interview mit einem Steuerberater auf, was es mit der momentanen Situation überhaupt auf sich hat. 

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Fleißige Betriebe werden zurzeit zur Kasse gebeten.. – Foto: Shutterstock

Beginnen wir einmal von vorne: In Österreich hat jedes Bundesland eine eigene Trinkgeldpauschale festgelegt. Wird diese überschritten, müssen vom Arbeitgeber Abgaben als die ÖGK gezahlt werden, sofern diese eine Prüfung ausführt.

Steuer- und Unternehmensberater Klaus Gaedke veranschaulicht die Thematik anhand eines Beispiels: „In der Steiermark beträgt die Trinkgeldpauschale 43,60 €. Wenn dieser Betrag um mehr als 50 Prozent nach oben abweicht, das sind dann 65,40 € pro Monat, darf die Behörde die Trinkgelder den Abgaben entsprechend unterwerfen. Als Beispiel: Wenn ein Kellner mehr als 65,40 € erhält, sagen wir einmal 100€ pro Monat, darf die Behörde hier Abgaben verlangen.“

Heutzutage wird Trinkgeld hauptsächlich per Karte gegeben, was es der ÖGK erleichtert die genauen Beträge zu eruieren, als früher bei Bargeldzahlung. Und darunter leiden aktuell einige Betriebe. 

Sternekoch Hubert Wallner kämpft seit einem Jahr für die Abschaffung dieser Regelung. „Trinkgeld ist eine Aufmerksamkeit von den Gästen an die Mitarbeiter.“

 

 

Österreichs Gastronomie ist wütend. Der Grund: Einige Betriebe werden zurzeit aufgefordert Nachzahlungen zu erbringen, weil ihre Mitarbeiter „zu viel“ Trinkgeld bekommen haben. Die Rückzahlungen befinden sich teilweise im fünfstelligen Bereich und können so manch ein Unternehmen in den Ruin führen. 

Wir haben mit einem Sternekoch gesprochen, der sich seit einem Jahr für das Thema einsetzt und klären im Interview mit einem Steuerberater auf, was es mit der momentanen Situation überhaupt auf sich hat. 

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Fleißige Betriebe werden zurzeit zur Kasse gebeten.. – Foto: Shutterstock

Beginnen wir einmal von vorne: In Österreich hat jedes Bundesland eine eigene Trinkgeldpauschale festgelegt. Wird diese überschritten, müssen vom Arbeitgeber Abgaben als die ÖGK gezahlt werden, sofern diese eine Prüfung ausführt.

Steuer- und Unternehmensberater Klaus Gaedke veranschaulicht die Thematik anhand eines Beispiels: „In der Steiermark beträgt die Trinkgeldpauschale 43,60 €. Wenn dieser Betrag um mehr als 50 Prozent nach oben abweicht, das sind dann 65,40 € pro Monat, dann darf die Behörde die Trinkgelder den Abgaben entsprechend unterwerfen. Als Beispiel: Wenn ein Kellner mehr als 65,40 € erhält, sagen wir einmal 100€ pro Monat, darf die Behörde hier Abgaben verlangen.“

Heutzutage wird Trinkgeld hauptsächlich per Karte gegeben, was es der ÖGK erleichtert die genauen Beträge zu eruieren, als früher bei Bargeldzahlung. Und darunter leiden aktuell einige Betriebe. 

Sternekoch Hubert Wallner kämpft seit einem Jahr für die Abschaffung dieser Regelung. „Trinkgeld ist eine Aufmerksamkeit von den Gästen an die Mitarbeiter. Dass die ÖGK hergeht und die Unternehmer bestrafen will, indem sie dieses Trinkgeld mit 20 Prozent besteuern, ist eine Frechheit. Ich kann ja auch nicht von meinen fleißigen Mitarbeitern verlangen, dass sie mir etwas von ihrem Trinkgeld für diese Prüfungen abgeben. Das ist absurd.“

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Einer der betsen Köche des Landes ist empört. Er findet die Trinkgeldsituation „zum Schämen“. – Foto: Restaurant Hubert Wallner

Er appelliert an die Politik: „Es schluckt in der Gastro eh jeder schon so stark, vor allem wegen dem Fachkräftemangel und den steigenden Kosten. Darum muss sofort eine Regelung her – das Trinkgeld ist der letzte Bonuspunkt für Mitarbeiter!“

Klar ist: Es braucht dringend eine Lösung. Gastro-Mitarbeiter:innen sollen für ihr Engagement belohnt werden dürfen ohne dabei bestraft zu werden. 

Aus diesem Grund haben wir die Kampagne #trinkgeldneu ins Leben gerufen und fordern euch auf, eure Geschichten zu erzählen. Warum ist Trinkgeld wichtig? Wie wichtig wäre es euch, Trinkgeld nicht versteuern zu müssen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, die zeigen, wie essentiell Trinkgeld ist? Meldet euch bei uns! (Per E-Mail unter: onlineredaktion@rollingpin.com oder per Sprachnachricht an: 0660/8709462).

Ziel der Kampagne: Die Bundesregierung dazu zu bewegen, eine neue, einheitliche Trinkgeld-Regelung zu erarbeiten. Eine, die in allen Bundesländern gilt, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen sinnvoll und praktikabel ist und auf die sich beide Seiten frühzeitig einstellen können, statt nachträglich zur Kasse gebeten zu werden.

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