Vienna Calling
Eben erst bejubelte die Hotellerie in der Donaumetropole das Rekordjahr 2007 mit 9,7 Millionen Nächtigungen (plus 3,4 Prozent gegenüber 2006), schon untermauern die Märzzahlen den touristischen Boom der österreichischen Bundeshauptstadt: 790.000 Nächtigungen im dritten Monat dieses Jahres. Das bedeutet eine Steigerung um stolze 12,1 Prozent im Vergleich zum März 2007.
Die logische Folge: Investoren lassen neue Hotels wie die Pilze aus dem Boden schießen. Die Bettenzahl wird in den nächsten drei Jahren von 46.850 auf 53.000 hochschnellen. In den Jahren 2007 bis 2010 kamen und kommen im 4- und 5-Sterne-Segment 18 Betriebe hinzu. Allein in der 4-Sterne- und 4-Sterne-plus-Kategorie sind es insgesamt 13 neue Häuser.
Schon mischt sich aber Skepsis in die Wiener Aufbruchstimmung. „Die Bettenanzahl im Luxussegment hat ihren Plafond bereits erreicht“, befürchtet etwa Elisabeth Gürtler, Chefin im Sacher. Laut einer Berechnung des Wirtschaftsforschungsinstitutes könnten die Nächtigungen bis 2010 tatsächlich auf „nur“ zehn Millionen steigen. Martin Schick, Fachverbandsvorsitzender der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Wien, warnt: „Wir bräuchten mindestens 11,2 Millionen Nächtigungen, um eine gleichbleibende Auslastung zu erzielen. In so kurzer Zeit ist diese Steigerung kaum möglich.“
Die Hotelbetreiber lassen sich dadurch wenig beeindrucken. Ihre eigenen Berechnungen bezeugen Wien einen unaufhaltsamen Aufstieg in die absolute Topliga der europäischen Metropolen. „Wien ist eine Stadt, die es wie keine andere verstanden hat, sich den Nachbarn im Osten zu öffnen“, bringt es Markus Lehnert auf den Punkt. Als Vice-President ist Lehnert für die Entwicklung der Marriott Hotels in Zentraleuropa zuständig. Wien spielt dabei eine tragende Rolle. Während im Mai dieses Jahres das Courtyard by Marriott Wien Messe die Pforten seiner 251 Zimmer öffnet, überlegt Marriott bereits…
Eben erst bejubelte die Hotellerie in der Donaumetropole das Rekordjahr 2007 mit 9,7 Millionen Nächtigungen (plus 3,4 Prozent gegenüber 2006), schon untermauern die Märzzahlen den touristischen Boom der österreichischen Bundeshauptstadt: 790.000 Nächtigungen im dritten Monat dieses Jahres. Das bedeutet eine Steigerung um stolze 12,1 Prozent im Vergleich zum März 2007.
Die logische Folge: Investoren lassen neue Hotels wie die Pilze aus dem Boden schießen. Die Bettenzahl wird in den nächsten drei Jahren von 46.850 auf 53.000 hochschnellen. In den Jahren 2007 bis 2010 kamen und kommen im 4- und 5-Sterne-Segment 18 Betriebe hinzu. Allein in der 4-Sterne- und 4-Sterne-plus-Kategorie sind es insgesamt 13 neue Häuser.
Schon mischt sich aber Skepsis in die Wiener Aufbruchstimmung. „Die Bettenanzahl im Luxussegment hat ihren Plafond bereits erreicht“, befürchtet etwa Elisabeth Gürtler, Chefin im Sacher. Laut einer Berechnung des Wirtschaftsforschungsinstitutes könnten die Nächtigungen bis 2010 tatsächlich auf „nur“ zehn Millionen steigen. Martin Schick, Fachverbandsvorsitzender der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Wien, warnt: „Wir bräuchten mindestens 11,2 Millionen Nächtigungen, um eine gleichbleibende Auslastung zu erzielen. In so kurzer Zeit ist diese Steigerung kaum möglich.“
Die Hotelbetreiber lassen sich dadurch wenig beeindrucken. Ihre eigenen Berechnungen bezeugen Wien einen unaufhaltsamen Aufstieg in die absolute Topliga der europäischen Metropolen. „Wien ist eine Stadt, die es wie keine andere verstanden hat, sich den Nachbarn im Osten zu öffnen“, bringt es Markus Lehnert auf den Punkt. Als Vice-President ist Lehnert für die Entwicklung der Marriott Hotels in Zentraleuropa zuständig. Wien spielt dabei eine tragende Rolle. Während im Mai dieses Jahres das Courtyard by Marriott Wien Messe die Pforten seiner 251 Zimmer öffnet, überlegt Marriott bereits weitere Häuser an der Donau zu positionieren. Wie zum Beispiel ein Ritz-Carlton.
446 Millionen
Tatsächlich profitiert Wien von den Gästen aus den neuen EU-Ländern Zentral- und Mitteleuropas. An der Spitze stehen die Rumänen, die es 2007 auf knapp 230.000 Nächtigungen brachten. Eine Steigerung von 67 Prozent gegenüber 2006. Das lässt die Kassen klingeln. 446 Millionen Euro wurden im Vorjahr an Netto-Nächtigungsumsätzen erzielt.
Kräftig mitgemischt hat dabei auch bereits Österreichs erstes Haus der Marke Fleming’s Hotels & Restaurants: Das Fleming’s Hotel Wien-Westbahnhof nahm im April 2007 mit 146 Zimmern seinen Betrieb auf. Bis zum Jahr 2009 soll mit dem Fleming’s Hotel Wien-City ein weiteres Haus folgen. Ebenfalls zwei Häuser verstärken das Portfolio der Austria Trend Hotels & Resorts: das Austria Trend Hotel Kahlenberg mit 20 Suiten und einem gläsernen Konferenzraum auf dem Dach und das Austria Trend Hotel Savoyen mit 309 Zimmern.
Den künftigen Mitbewerbern blickt Sascha Dietrich, Sales-Direktor der Austria Trend Hotels, gelassen entgegen: „Neue Hotelketten bringen ihre eigene Klientel mit. So wird sich die Auslastung kaum ändern und es wird für jeden ein gutes Stück vom Kuchen übrig bleiben.“ Die Statistik belegt: Trotz eines Zuwachses von 2700 Betten blieb die Auslastung 2007 mit 70,8 Prozent stabil.
Gewaltiges tut sich auch im 5-Sterne-Segment, in dem bis 2010 fünf Luxustempel die Wiener Hotellerie aufwerten. Vorreiter war im Herbst 2007 das 30 Millionen Euro teure The Ring mit 68 Zimmern und Suiten, Restaurant, Bar und Health Club. Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber, zu dessen Hotelkette JJW Hotels & Resorts neben The Ring auch das Grand Hotel Wien gehört: „Unser Ziel ist der Aufbau eines Portfolios an selbstständigen Luxushotels in den wichtigsten Städten Europas. Wien ist einer unserer bedeutendsten Standorte bei diesem Projekt.“
Public Relations & Communications Manager Céline Brigg sieht keine Gefahr, dass The Ring dem Schwesterhotel Gäste wegnimmt: „Während das Grand Hotel sehr traditionell ist und vorwiegend Businessgäste anspricht, verkörpert The Ring Casual Luxury und richtet sich eher an Privatpersonen, die gerne modern wohnen.“ Die Konkurrenz der kommenden Luxushotels fürchtet man nicht. „Eines der Häuser ist ja das Palais Schwarzenberg, das seit heuer ebenfalls zu JJW gehört und das Portfolio perfekt abrundet. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass Wien weiterhin boomen wird.“ Das angesprochene Hotel im Palais Schwarzenberg wird bis 2010 großzügig ausgebaut: Neben der Modernisierung des Haupthauses, in dem 33 neue Zimmer entstehen, wird das Glashaus im Park zu 25 luxuriösen Suiten umgebaut.
Schon ein Jahr zuvor soll das ehemalige Handelsgericht zu einem Luxushotel mit 180 Zimmern umgestaltet sein, während die Eröffnung des Sofitel Vienna erst für 2010 geplant ist: In einem neuen Hochhaus am Donaukanal wird es über 194 Zimmer und Suiten sowie ein Panoramarestaurant in der 18. Etage verfügen. Das bestehende Sofitel Vienna wird dann umbenannt. Ebenfalls 2010 wird die asiatische Shangri-La-Kette mit dem Shangri-La Hotel Vienna Einzug in die Donaumetropole halten. Mit 207 Zimmern soll das Hotel, das in vier teilweise denkmalgeschützten Gebäuden untergebracht wird, einen Mix aus Wiener Charme und modernem Zeitgeist verkörpern.
Bereits eröffnet
Fleming’s Hotel Wien-Westbahnhof, ****, 146 Betten, eröffnet: April 2007
Austria Trend Hotel Kahlenberg ****, 40 Betten, eröffnet: Juni 2007
Hotel Arcotel Kaiserwasser ****, 559 Betten, eröffnet: Juli 2007
roomz Vienna ****, 300 Betten, eröffnet: Juli 2007
Lindner Hotel am Belvedere ****, 438 Betten, eröffnet: August 2007
Atlantis Hotel Vienna ****, 50 Betten, eröffnet: September 2007
The Ring *****, 136 Betten, eröffnet: November 2007
Hotel Novotel Wien City ****, 183 Betten, eröffnet: Dezember 2007
Austria Trend Hotel Savoyen ****, 618 Betten, eröffnet: Dezember 2007
In Bau bzw. in Planung
Courtyard by Marriott Wien Messe ****, 502 Betten, geplante Eröffnung: 26. Mai 2008
Steigenberger Hotel Herrenhof ****, 392 Betten, geplante Eröffnung: Oktober 2008
Fleming’s Hotel Wien-City ****, 368 Betten, geplante Eröffnung: 2009
Ehemaliges Handelsgericht *****, 360 Betten, geplante Eröffnung: 2009
Hotel Donau City ****, ca. 500 Betten, geplante Eröffnung: 2009
Hotel im Palais Schwarzenberg *****, 204 2010
Shangri-La Hotel Vienna *****, 414 Betten, geplante Eröffnung: 2010
Sofitel Vienna *****, 400 Betten, geplante Eröffnung: 2010
Wien-Oberlaa ****, ca. 600 Betten, geplante Eröffnung: 2010