Winzer verzweifeln: Frost sorgt für große Ausfälle
Eine Zeitlang fühlte sich der April schon nahezu sommerlich an – bis dann doch wieder die Kälte an die Tür der Winzer und Obstbauern klopfte. In der österreichischen Südsteiermark etwa fiel die Temperatur nachts auf bis zu minus vier Grad, einige Weingärten sind völlig schneebedeckt.
Eine Zeitlang fühlte sich der April schon nahezu sommerlich an – bis dann doch wieder die Kälte an die Tür der Winzer und Obstbauern klopfte. In der österreichischen Südsteiermark etwa fiel die Temperatur nachts auf bis zu minus vier Grad, einige Weingärten sind völlig schneebedeckt.
Droht erneut ein Schreckensszenario wie im Jahr 2016? In der Südsteiermark hilft man sich mit dem kostspieligen Einsatz von Frostkerzen, man wartet ab und hofft. Andere Regionen in ganz Mitteleuropa sind aber noch schlimmer betroffen. Wirft man einen Blick in die Wachau, erkennt man eine besonders erschütternde Lage: 80 bis 90 Prozent der Weinreben seien von Frostschäden betroffen, berichten Winzer. Teils kann an beschädigten Reben noch etwas wachsen, die Hoffnung auf eine gute Ernte ist aber vollends zerschlagen.
Im hessischen Weinbaugebiet Groß-Umstadt waren die Temperaturen zu Beginn der Woche auf bis zu minus 3,4 Grad gefallen. Temperaturen von unter zwei Grad sind für Reben bereits gefährlich. „Wir haben 100 Prozent Frostschäden, so schlimm war es noch nie“, wird Winzer Holger Schütz in der Hessenschau zitiert. Statt rund 120.000 Flaschen Wein werde er in diesem Jahr nur mehr maximal die Hälfte davon abfüllen. Schäden sind unermesslich.
Neben anderen Regionen in Deutschland, darunter Sachsen und Thüringen, sind auch viele Gebiete im europäischen Ausland von Frost betroffen. Im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen fiel sogar Schnee.
Die stärkere Anfälligkeit auf Frostschäden liegt am Klimawandel: Wegen der Erderwärmung treiben Reben, wie auch Obstbäume, immer früher aus und sind länger der Gefahr durch Frost ausgesetzt. Es wird also nicht das letzte Jahr gewesen sein, in dem wir uns um die Zukunft des Weinbaus Sorgen machen müssen.