Von Lebkuchen bis Panettone: Die Geschichten der beliebtesten Weihnachtsdesserts
Weihnachten ohne süße Versuchungen? Undenkbar! Jedes Land bringt seine eigenen kulinarischen Schätze auf den festlichen Tisch – voller Geschichte, Tradition und ein wenig Magie. Wir haben die Geschichten hinter einigen der beliebtesten Weihnachtsleckereien der Welt ausgegraben. Begeben wir uns gemeinsam auf eine weihnachtliche und magische Reise in die Vergangenheit.
Weihnachten ohne süße Versuchungen? Undenkbar! Jedes Land bringt seine eigenen kulinarischen Schätze auf den festlichen Tisch – voller Geschichte, Tradition und ein wenig Magie. Wir haben die Geschichten hinter einigen der beliebtesten Weihnachtsleckereien der Welt ausgegraben. Begeben wir uns gemeinsam auf eine weihnachtliche und magische Reise in die Vergangenheit.
Lebkuchen – eine Speise der Götter
Die Entstehungsgeschichte des Lebkuchens ist so würzig wie das Gebäck selbst – und reicht weit zurück. Schon die alten Ägypter bestrichen Kuchen mit Honig, weil dieser als Göttergabe galt – dämonenvertreibend, heilend und lebensspendend. Kein Wunder, dass man sich damals dachte: Wenn der Honig so viel kann, warum nicht gleich den ganzen Kuchen damit bestreichen?
Im Mittelalter entdeckten die Mönche das Potenzial des „Honigkuchens“ neu. Im 13. Jahrhundert wurde er in den Klöstern Deutschlands als „Pfefferkuchen“ bekannt, weil „Pfeffer“ damals für alle exotischen Gewürze stand. Ob Zimt, Nelken, Kardamom oder Anis – die Mönche würzten kräftig drauf los. Und weil der Lebkuchen dank der Gewürze nicht nur lecker, sondern auch magenfreundlich war, passte er perfekt zum Fastenbier. So entstand ein Backwerk, das nicht nur satt machte, sondern auch die Seele erwärmte – und uns bis heute die kalten Winter versüßt.
Fun Fact: Da Nürnberg im Mittelalter besonders beliebt bei Händlern war und ihre exotischen Gewürze dort gut ankamen, etablierte sich die Stadt schnell zur Lebkuchenhauptstadt – und das ist Nürnberg bekanntlich bis heute.
Panettone – Weihnachten niemals ohne!
In Italien gehört Panettone zu Weihnachten wie in Deutschland oder Österreich der Lebkuchen. Ein Weihnachten ohne Panettone ist für viele italienischen Familien kein Weihnachten.
Die Ursprünge des süßen Hefekuchens reichen ins Norditalien des 15. Jahrhunderts zurück. Eine eindeutige Entstehungsgeschichte gibt es nicht, rund um das beliebte Weihnachtsgebäck gibt es einige Märchen.
Eine der schönsten Geschichten erzählt von einem Adligen, der in der Küche seiner Liebsten „Toni“ aushalf und versehentlich Hefe, Zucker und kandierte Früchte in einen Teig warf.
Das Ergebnis war ein luftiger Traum von Brot, den man „Pan di Toni“ taufte. Ob wahr oder nicht: Der Panettone hat sich von einer lokalen Spezialität zu einem weltweiten Weihnachtsliebling gemausert.
Und auch wenn jeder behauptet, die richtige Methode zu kennen, ihn zu genießen – die Italiener bleiben dabei: Einfach ein Stück abschneiden, zurücklehnen und genießen.
Bûche de Noël (Frankreich)
Die Franzosen schaffen es, selbst aus einem Baumstamm ein Kunstwerk zu zaubern. Der Bûche de Noël, der berühmte „Weihnachtsscheit“, wurde im 19. Jahrhundert in Paris erfunden.
Ursprünglich war er ein Ersatz für den echten Holzscheit, den man in vielen europäischen Häusern zu Weihnachten feierlich verbrannte. Als der Kamin durch Heizöfen ersetzt wurde, suchte man nach einem kulinarischen Symbol – und so entstand der Biskuitkuchen, der wie ein Baumstamm aussieht.
Mit Buttercreme gefüllt und Schokoladenglasur verziert, gehört der Bûche de Noël heute zur französischen Weihnacht wie die Baguette zum Frühstück. Wer möchte, kann den Kuchen mit kleinen Pilzen aus Baiser oder einer Prise Puderzucker verschneit dekorieren, den Neuinterpretationen sind mittlerweile keine Grenzen mehr gesetzt.
Stollen (Deutschland) – genau das, was wir wollen
Der Stollen ist der schwergewichtige Champion der deutschen Weihnachtsbäckerei – wörtlich und geschmacklich. Erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt, begann seine Geschichte jedoch weniger süß: Als Fastengebäck enthielt er lediglich Mehl, Wasser und Hefe. Butter? Fehlanzeige! Erst durch eine „Buttererlaubnis“ des Papstes im 15. Jahrhundert durfte das Gebäck etwas gehaltvoller werden.
In Dresden wurde der Stollen zur Legende: Mit Rosinen, Zitronat, Mandeln und Puderzucker avancierte er zum Festtagsklassiker. Der Stollen soll übrigens das gewickelte Christkind symbolisieren. Heute ist der Dresdner Christstollen weltberühmt und eine Geschmacksbombe, die jedes Jahr mit Ehre (und Kalorien) genossen wird.
Fun Fact: Der Stollen war zu Beginn alles andere als lecker. Pastors Thomas Winzer aus dem sächsischen Wolkenstein beschrieb das Gebäck um 1700, als ein „gar trockenes Stopfgebäck in Wickelkindform“ und als „Gebäck, mit ein paar einsamen Rosinen darin, freundlichen Oasen gleich“
Lussekatt (Schweden) – eine Ode an die Teufelskatze
Was passiert, wenn der Winter dunkel und lang ist? Wenn die Dunkelheit die Psyche beeinträchtigt?
Die Schweden backen sich Licht!
Die Lussekatter, goldgelbe Safranbrötchen, gehören zu Lucia, dem Fest der Lichterkönigin, das am 13. Dezember gefeiert wird. Der Name leitet sich von „Lusse“ (Lucia) und „Katt“ (Katze) ab.
Der Ursprung dieses Namens: Es gibt Legenden von einer Teufelskatze, die das Dunkle gebracht haben soll. Safran, der goldene Luxus des Mittelalters, sollte das Licht zurückbringen.
Tatsächlich war Safran so teuer, dass Lussekatter lange nur wohlhabenden Familien vorbehalten waren. Heute sind die S-förmigen Brötchen für alle da, duften nach Weihnachten und werden traditionell mit Rosinen verziert. Ein kleines Stück Licht in der dunklen Jahreszeit.
Von Honigkuchen bis Safranbrötchen – jedes dieser Weihnachtsgebäcke hat eine Geschichte, die so wärmend und süß ist wie der Duft, der beim Backen die Küche erfüllt. Also: Raus mit den Backformen und rein in die Tradition!