Sternekoch schließt Restaurant und geht auf Weltreise

Er tauscht Küchenschürze gegen Bermudashorts und Kochlöffel gegen Wanderstock: Sternekoch Volker Drkosch sucht das Weite.
Oktober 31, 2023 | Fotos: bereitgestellt

Sechs Jahre lang hat Volker Drkosch in seinem Restaurant Dr. Kosch in der Düsseldorfer Roßstraße groß aufgekocht. Mit Mitte Dezember schließt er den Betrieb, um mit seiner Partnerin Susanne Schmitt auf Weltreise zu gehen. 

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Volker Drkosch in seinem Restaurant, das Mitte Dezember schließen wird.

Sechs Jahre lang hat Volker Drkosch in seinem Restaurant Dr. Kosch in der Düsseldorfer Roßstraße groß aufgekocht. Mit Mitte Dezember schließt er den Betrieb, um mit seiner Partnerin Susanne Schmitt auf Weltreise zu gehen. 

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Volker Drkosch in seinem Restaurant, das Mitte Dezember schließen wird.

Am 16. Dezember können die Gäste des gebürtigen Bayern ein letztes Mal Dr.Kosch-Spezialitäten genießen. Einen freien Tisch bis dahin zu ergattern wird jedoch schwierig sein, um Reservierungsanfragen muss sich der Spitzenkoch keinerlei Sorgen machen.  

Demnach sind auch nicht die ausbleibenden Gäste der Grund für die Schließung. Weder wirtschaftliche Probleme noch Personalmangel haben den 54-Jährigen dazu gebracht, diesen Schritt zu gehen.

„Es ist unsere freiwillige Entscheidung. Wir haben keine Verpflichtungen mehr und es uns in den vergangenen Jahren erarbeitet, diesen Schritt jetzt gehen zu können“, erzählt Drkosch. Die Kinder seien inzwischen aus dem Haus, sodass er nun zu einem Zeitpunkt aufhören kann, „wenn es am schönsten ist“. 

Der Werdegang des Weltenbummlers

1998 wurde Drkosch Küchenchef im Restaurant Portalis in Berlin, das 2000 einen Michelin-Stern erhielt. Von 2001 bis 2004 war er Küchenchef im Hotel Main Plaza in Frankfurt, dessen Restaurant 2002 erneut ein Michelinstern verliehen wurde.

Er durchlief einige weitere Posten in renommierten Sterneküchen, bis er im Mai 2016 sein Restaurant „Dr. Kosch“ eröffnete und bereits 2017 mit einem Stern ausgezeichnet wurde. 

In diesem Jahr wurde er außerdem als Rolling Pin Top Chef Germany ausgezeichnet. 

Es ist niemals zu spät für „Work and Travel“

Auf seine Pension habe er ohnehin nicht warten wollen, um erst dann für längere Zeit die Welt zu entdecken. „Ich bin jetzt topfit und will Sachen machen, die in zehn Jahren vielleicht nicht mehr möglich sind. Wer weiß, ob man mich mit 65 noch in einen Vulkan steigen lässt“, sagt Drkosch. 

„Früher wurde alles um die Kinder und den Job organisiert, dann nur noch um das Restaurant. Jetzt soll sich das Leben nicht mehr nach dem Geschäft richten“, meint er. Maximal drei Wochen am Stück hat der Koch zuletzt Urlaub machen können. Der anstehende „Cut“, so nennt er das, was auf ihn zukommt, soll mindestens anderthalb Jahre dauern.

Noch habe er weder genaue Pläne, noch Flüge oder Unterkünfte gebucht, momentan stehen noch die Abwicklung des Restaurants und die Suche nach einem Nachfolger an. Seine Reise werde eine Art „Work & Travel mit 35 Jahren Verspätung“ werden, sagt Drkosch.

Die unbekannte Zukunft des Volker Drkosch

Unter „Work and Travel“ versteht der 54-Jährige in fremden Ländern zu leben und sich den Lebensunterhalt mit kleinen Jobs zu finanzieren. So könnte „House-Sitting“ in Kenia die erste Station im Frühjahr 2024 werden – auf jeden Fall soll die Reise aber auch nach Südamerika und auf die Panamericana führen.

Der zukünftige Weltenbummler kann es sich auch vorstellen, auf einer Rinderfarm oder einem Weingut in Argentinien zu arbeiten: „Wenn ich dort kochen kann und es den Leuten schmeckt, vielleicht ergibt sich daraus die nächste Chance und es geht auf einem Weingut in Uruguay weiter“, sagt er, ohne einen endgültigen Plan zu haben, den es auch für die Zeit nach der Weltreise noch nicht gibt.

Was auf jeden Fall feststeht: In sein altes Leben mit einer 80-Stunden-Woche möchte Drkosch nicht mehr zurückkehren. „Ich kann mir auch etwas ganz Neues vorstellen“, sagt er und denkt sogar noch einmal an ein Studium. Aber vielleicht eröffnet er auch einfach eine kleine Weinbar, in welchem Land das auch sein mag. 

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