Der jüngste Honig-Skandal erschüttert Österreich: Laut DNA-Tests waren 23 von 31 Honigproben aus Supermärkten gefälscht. Das bedeutet, dass drei von vier Proben statt echten Honig eine Mischung aus billigem Zuckersirup beinhielten.
Die Enthüllungen aus der ORF-Konsument:innenschutz-Sendung “ORF konkret” werfen ein Schlaglicht auf eines der meistgefälschten Lebensmittel weltweit und die massiven Folgen für Konsument:innen sowie heimische Imker:innen.
Der jüngste Honig-Skandal erschüttert Österreich: Laut DNA-Tests waren 23 von 31 Honigproben aus Supermärkten gefälscht. Das bedeutet, dass drei von vier Proben statt echten Honig eine Mischung aus billigem Zuckersirup beinhielten.
Die Enthüllungen aus der ORF-Konsument:innenschutz-Sendung “ORF konkret” werfen ein Schlaglicht auf eines der meistgefälschten Lebensmittel weltweit und die massiven Folgen für Konsument:innen sowie heimische Imker:innen.
DNA-Tests decken massive Fälschungen auf
Die neuen Testergebnisse zeigen deutlich: Bei den gefälschten Honigproben handelt es sich ausschließlich um Importware. Diese Produkte sind oft mit billigem Zuckersirup gestreckt, der kaum von echtem Honig zu unterscheiden ist – zumindest nicht mit herkömmlichen Methoden. Doch erstmals konnte mit einer neuen DNA-Testtechnologie ein genauer Nachweis erfolgen. Diese bahnbrechende Methode hat bereits im vergangenen Herbst ähnliche Fälschungen bei Honig in deutschen Supermärkten aufgedeckt.
Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace, äußerte sich alarmiert:
„Konsumentinnen und Konsumenten werden scheinbar im großen Stil zum Narren gehalten. Laut den neuen Testergebnissen wird uns Honig verkauft, der zum Teil nur Billig-Zuckersirup enthält. Das ist ein handfester Skandal, der so schnell wie möglich lückenlos aufgeklärt werden muss.”
Heimische Imker leiden unter unfairer Konkurrenz
Die Auswirkungen dieses Skandals treffen vor allem die heimische Imkerei. Österreichische Imker:innen produzieren qualitativ hochwertigen Honig unter strengen Standards. Gepanschter Import-Honig, der zu Dumpingpreisen angeboten wird, stellt eine massive unfaire Konkurrenz dar und drückt die Großhandelspreise.
Greenpeace empfiehlt daher Konsument:innen, während der laufenden Untersuchungen verstärkt auf regionalen Honig zu setzen. Am besten kauft man direkt bei österreichischen Imker:innen – idealerweise Bio-Honig, der strengeren Kontrollen unterliegt.
Greenpeace fordert rasches Handeln
Um den Skandal schnell aufzuklären und das Vertrauen der Verbraucher:innen wiederherzustellen, hat Greenpeace klare Forderungen an Politik, Behörden und den Handel formuliert:
- Sofortige behördliche Tests: Konsument:innenschutz-Minister Johannes Rauch soll die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) anweisen, umgehend einen Testschwerpunkt durchzuführen, um die Situation flächendeckend zu überprüfen.
- EU-weite Maßnahmen: Die kommende Bundesregierung muss einheitliche DNA-Testmethoden auf europäischer Ebene vorantreiben, um Fälschungen langfristig zuverlässig zu erkennen.
- Aufklärung durch Supermärkte und Abfüller: Supermärkte und Honigabfüller müssen ihre Lieferketten rigoros überprüfen und selbst Proben ihrer Produkte ziehen, um die Qualität sicherzustellen.
Ein Skandal mit weitreichenden Folgen
Der Honig-Skandal zeigt, wie verwundbar die Lebensmittelversorgung durch mangelhafte Kontrollen ist. Es geht nicht nur um betrogene Konsument:innen, sondern auch um die Existenz der heimischen Imker:innen, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für Biodiversität und regionale Landwirtschaft leisten.
Bis zur vollständigen Aufklärung empfiehlt Greenpeace Konsument:innen, auf Nummer sicher zu gehen: Echter, unverfälschter Honig kommt am besten direkt von regionalen Produzent:innen. Hier weiß man, was drin ist – und unterstützt gleichzeitig die österreichische Imkerei.