Drei-Sterne-Koch kritisiert Wahlkampfvideo: „Ein Tritt in die Magengrube der Gastronomie“
In den letzten Jahren präsentierten sich Politiker:innen auf der ganzen Welt „volksnah“, indem sie sich beim Essen oder Aushelfen in einer Fast-Food-Filiale gezeigt haben. Sei es Donald Trump, der im Oktober 2024 ein paar Minuten im McDonald’s an der Fritteuse stand, Bill Clinton, der in den 90ern McDonald’s zu seinem Markenzeichen im Wahlkampf machte oder Boris Johnson, der sich 2019 regelmäßig mit Speisen von Kentucky Fried Chicken fotografieren ließ.
McDonald hat für seine Kampagne in Amerika viel Zuspruch erhalten.
Der jüngste Fall, bei dem ein Politiker den Fast-Food-Giganten McDonald’s als Wahlkampfmittel einsetzte, sorgt nun in Deutschland für große Aufregung. Besonders in der Gastronomie. Was genau passiert ist?
Markus Söder, derzeit Bayerischer Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU, hat sich am 01. Februar in einem Instagram Video in einer McDonald’s Filiale gezeigt. Im Video demonstriert er, wie er seinen BigMac am liebsten isst – für einen doppelten Genuss.
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Gleich am Anfang des Videos betont er „Ich liebe McDonald’s“ und erntet dabei nicht nur von der breiten Masse heftige Kritik, sondern insbesondere von der Gastronomie.
Der Drei-Sterne-Koch Christian Bau hat das Video als Thema für seine aktuelle Kolumne in der „Welt am Sonntag“ genommen und betont sein Entsetzen:
„Warum muss sich der bayerische Ministerpräsident, der einem Land mit großer kulinarischer Tradition vorsteht, so peinlich für einen internationalen Großkonzern mit einem faden und weltweit gleichförmigen Speiseangebot Werbung machen?“
Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Gastronomie mit einer Menge von Problemen konfrontiert ist – von Inflation über Personalmangel – sei diese Aktion „ein Tritt in die Magengrube der ganzen Branche“.

In den letzten Jahren präsentierten sich Politiker:innen auf der ganzen Welt „volksnah“, indem sie sich beim Essen oder Aushelfen in einer Fast-Food-Filiale gezeigt haben. Sei es Donald Trump, der im Oktober 2024 ein paar Minuten im McDonald’s an der Fritteuse stand, Bill Clinton, der in den 90ern McDonald’s zu seinem Markenzeichen im Wahlkampf machte oder Boris Johnson, der sich 2019 regelmäßig mit Speisen von Kentucky Fried Chicken fotografieren ließ.
McDonald hat für seine Kampagne in Amerika viel Zuspruch erhalten.
Der jüngste Fall, bei dem ein Politiker den Fast-Food-Giganten McDonald’s als Wahlkampfmittel einsetzte, sorgt nun in Deutschland für große Aufregung. Besonders in der Gastronomie. Was genau passiert ist?
Markus Söder, derzeit Bayerischer Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU, hat sich am 01. Februar in einem Instagram Video in einer McDonald’s Filiale gezeigt. Im Video demonstriert er, wie er seinen BigMac am liebsten isst – für einen doppelten Genuss.
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Gleich am Anfang des Videos betont er „Ich liebe McDonald’s“ und erntet dabei nicht nur von der breiten Masse heftige Kritik, sondern insbesondere von der Gastronomie.
Der Drei-Sterne-Koch Christian Bau hat das Video als Thema für seine aktuelle Kolumne in der „Welt am Sonntag“ genommen und betont sein Entsetzen:
„Warum muss sich der bayerische Ministerpräsident, der einem Land mit großer kulinarischer Tradition vorsteht, so peinlich für einen internationalen Großkonzern mit einem faden und weltweit gleichförmigen Speiseangebot Werbung machen?“
Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Gastronomie mit einer Menge von Problemen konfrontiert ist – von Inflation über Personalmangel – sei diese Aktion „ein Tritt in die Magengrube der ganzen Branche“.

Während heimische Gastronomen, Unternehmen und andere Politiker Initiativen wie „Wir zeigen Jacke“ oder „Rettet die Vielfalt“ starten, wo für das Überleben der deutschen Gastronomie gekämpft wird, machen wichtige Entscheidungsträger wie Söder Kampagnen für internationale Großkonzerne.
Sollte ein deutscher Politiker nicht besser Werbung für die heimische Gastronomie machen und diese unterstützen?
Die Politik hält sich seit geraumer Zeit wortwörtlich die Hand vor die Augen, wenn es um die Gastronomie geht. Die Mehrwertsteuer wurde wieder erhöht – mit fatalen Folgen: Insolvenzen ohne Ende. Und das ist nur ein kleiner Teil eines großen Problems.
„Der Bevölkerung und der Politik ist gar nicht bewusst, was zur Zeit in der Branche abgeht,“ hat uns die Gastronomin Kerstin Rapp-Schwan vor einigen Monaten in einem emotionalen Interview geschildert.
„Niemand von uns verlangt, dass sich ein Politiker im Wahlkampf in einem Sternerestaurant zeigt,“ schreibt Bau in seinem Artikel weiter. „Wie ganze Regionen durch die gezielte Unterstützung der Politik als touristische Hotspots für Destination-Dining etabliert werden können, haben das Baskenland oder Kopenhagen erfolgreich vorgeführt.“
Warum also nicht den Burger eines Wirtshauses im Allgäu zerlegen und vorführen, wie man ihn am besten verspeist?
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Auf Instagram teilte Bau seine Kolumne aus der „die Welt am Sonntag“ und erntete fast ausschließlich positives Feedback.
In den sozial Medien bekommt Bau einiges an Zuspruch, auch von prominenten Kollegen wie Jan Hartwig und Benjamin Chmura. In den Kommentaren unter Söders Beitrag liest sich heraus: Der Burger-Post schmeckt der Community so gar nicht:
„Ganz nah dran an den wichtigen Themen des Landes, Herr Söder“ oder
„Ihr Verhalten ist manchmal nicht mehr nachvollziehbar und verwirrend. Sie stehen für Heimat, regionale Produkte und Produktion – Hier sitzen Sie beim großen amerikanischen Konzern und essen ungesunden Fast Food inklusive Speisetipps. Und das auf Social Media großöffentlich gezeigt. Wie kann ich mir das als Bürger logisch erklären?“
Die Leute sind sich also einig: Ein bayerischer Ministerpräsident, der einen internationalen Großkonzern (der zudem immer wieder in Kritik steht) in Szene setzt, anstatt die gastronomische Vielfalt in seinem eigenen Land zu zeigen, hat noch einen weiten Weg vor sich …