Dietrich Mateschitz: Sein Vermächtnis für die Gastronomie und Hotellerie
Um die Entstehung der Erfolgsmarke Red Bull ranken sich viele Geschichten. Wie genau Dietrich Mateschitz auf die Idee gekommen ist, den in Thailand erfundenen Energy-Drink nach Europa zu bringen, nahmen er und 2012 verstorbener Geschäftspartner Chaleo Yovidhya, dessen Familie bis heute Anteile am Konzern behält, wohl mit ins Jenseits. Fakt ist: Drei Jahre wird an der Marke getüftelt, bevor die erste silberne Dose am 1. April 1987 in Österreich über den Tresen geht. Fakt ist auch: Der unbändige Erfolg der Marke sollte Mateschitz blitzschnell in die Ränge der wohlhabendsten und bekanntesten Bürger der Alpenrepublik katapultieren.
Die Nachricht seines Ablebens verbreitete sich am Samstagabend wie ein Lauffeuer. So auch die brennende Frage: Was jetzt? Wie wird es mit dem weitreichenden Imperium weitergehen, das sich Mateschitz im Laufe der Jahrzehnte aufgebaut hat?
Um die Entstehung der Erfolgsmarke Red Bull ranken sich viele Geschichten. Wie genau Dietrich Mateschitz auf die Idee gekommen ist, den in Thailand erfundenen Energy-Drink nach Europa zu bringen, nahmen er und 2012 verstorbener Geschäftspartner Chaleo Yovidhya, dessen Familie bis heute Anteile am Konzern behält, wohl mit ins Jenseits. Fakt ist: Drei Jahre wird an der Marke getüftelt, bevor die erste silberne Dose am 1. April 1987 in Österreich über den Tresen geht. Fakt ist auch: Der unbändige Erfolg der Marke sollte Mateschitz blitzschnell in die Ränge der wohlhabendsten und bekanntesten Bürger der Alpenrepublik katapultieren.
Die Nachricht seines Ablebens verbreitete sich am Samstagabend wie ein Lauffeuer. So auch die brennende Frage: Was jetzt? Wie wird es mit dem weitreichenden Imperium weitergehen, das sich Mateschitz im Laufe der Jahrzehnte aufgebaut hat?
Man merkt es doch
Der selten interviewte Unternehmer sagte einmal der Kleinen Zeitung: „Meine Nachfolge ist kein Problem. Wenn ich morgen nicht mehr ins Unternehmen kommen will, wird man das nicht merken.“ So stark war sein Vertrauen in den Vorstand von Red Bull. Wie sich in Zukunft die Rolle von Sohn Mark Mateschitz im Unternehmen gestalten wird, ist noch Thema für Spekulation. Derzeit leitet er die Thalheimer Heilwasser GmbH, in der neben der Brauerei auch zahlreiche Liegenschaften und das Projekt Spielberg gebündelt sind. Die Brauerei selbst ist Beweis für die Hartnäckigkeit des familiären Unternehmer-Ethos: Dass das örtliche Quellwasser nach Meinung einiger Braumeister nicht für Bier geeignet war, war weniger Hindernis, als Ansporn, das Unmögliche möglich zu machen.
Doch auch wenn für das Fortführen des operativen Geschäfts bei Red Bull gesorgt ist, wird das Ableben des 78-Jährigen zweifellos große Veränderungen anstoßen. Denn Red Bull verkauft mehr als nur Dosen. Das „Flügel verleihende“ Getränk wuchs dank bahnbrechender Visionen des steirischen Unternehmers weit über den Status als bloße Getränkemarke hinaus. Red Bull ist heute untrennbar mit Sport, Medien und gesellschaftlichem Engagement verbunden. Abseits davon investierte Mateschitz in rund 30 Schlösser, Hotels, Restaurants und Villen in der Steiermark und in Salzburg.
Mateschitz‘ Gastro-Imperium in Österreich
Seit 2019 sind die Hospitality-Projekte von Mateschitz unter dem Namen „Tauroa“ – mit dem thematisch passenden Slogan „beflügelnde Orte“ – gebündelt. Unter jenem Dach sind etwa das Landhaus zu Appesbach, der Wasserturm in Zeltweg und der Hofwirt in Sekkau vereint. Zuletzt verwandelte Tauroa mit aufwendigen Renovierungsarbeiten die Villa Anna am Grundlsee in eine luxuriöse Private-Villa. Rund um den Red-Bull-Ring mit der Bull’s Lane kaufte Mateschitz außerdem das Landhotel Schönberghof, das G’schlössl Murtal und das Steirerschlössl.
Der Tycoon lebte mit seinem zuletzt auf gut 15 Milliarden US-Dollar geschätzten Vermögen seine Jugendträume von schnellen Autos und Flugzeugen bis zuletzt voll aus. Doch hierzulande wird Mateschitz als noch etwas anderes als stylischer Jetsetter und Bonvivant in Erinnerung bleiben: nämlich als – in seinen eigenen Worten – „Hoamsinniger“, also jemand, der trotz Weltbekanntheit tief in der Heimat verwurzelt geblieben ist. Und die hat in Dietrich Mateschitz einen wohlgesinnten Förderer und Innovator verloren, der seinesgleichen sucht.
Und nicht zu vergessen ist natürlich der spektakuläre von Mateschitz erbaute Hangar-7, der mit dem Zwei-Sterne-Restaurant Ikarus jeden Monat aufs Neue das Who-is-who der internationalen Sternegastronomie nach Österreich bringt. Patron Eckart Witzigmann vermittelte zum Startschuss seinen ehemaligen Schüler Roland Trettl als Executive Chef, der das weltweit einzigartige Kulinarik-Konzept auf Schiene brachte. Heute liegt das Ikarus-Szepter fest in den Händen von Martin Klein. Zwischen globalem Produktscouting und penibler Vor-Ort-Recherche bei den jeweiligen Gastköchen gelingt es dem unermüdlichen Ausnahmekoch jedes Mal aufs Neue, die Menüs von Spitzenköchen wie derzeit Pierre Gagnaire & Johannes Nuding auf die Teller zu bringen.
Auch im Ausland gehören beeindruckende Standorte zum Mateschitz-Imperium. Etwa die 2003 gekaufte Privatinsel Laucala, die sich etwa dreißig Flugstunden entfernt befindet. Dort brachte er das touristische Angebot auf Luxusniveau, bevor er es vor kurzem an neue Betreiber übergab. Keine Sorge vor großen Veränderungen müssen sich hierzulande die MitarbeiterInnen der vielfach als Top-Arbeitgeber ausgezeichneten Tauroa-Gruppe machen. Die Hotels und Restaurants – einige davon bewahrte Mateschitz durch den Kauf vor dem Verfall – bleiben bestehen.