Die Gastronomie protestiert: „Wir zeigen Jacke“-Initiator Joachim Priessnitz im Gespräch
Überschriften wie “Es ist kurz vor zwölf”, “Rettet die Gastro”! oder “Steht die Gastro vor dem Abgrund?” schmückten in den letzten Jahren einige unserer Artikel.
In Deutschland wurde vor über einem Jahr monatelang diskutiert, ob die sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie bleiben oder nicht – wie wir heute wissen: Nein, sie wurde wieder auf 19 Prozent erhöht. Und das trotz hunderten von Menschen, die sich Tag und Nacht gegen die Erhöhung eingesetzt haben und mit allen Mitteln für die Branche gekämpft haben.
Seit der Pandemie haben unzählige Betriebe, besonders mittelständige Restaurants wie das Wirtshaus nebenan, mit wirtschaftlichen Problemen und Personalmangel zu kämpfen. Das Resultat: Unzählige Insolvenzen und Schließungen – ein regelrechtes Gasthaussterben.
Aber es reicht. Uns reicht’s, wir werden laut. Denn so kann es nicht weitergehen.
Gemeinsam mit Transgourmet, dem Gastroflüsterer Kemal Üres, Selgros und Frischeparadies haben wir die Aktion „Wir zeigen Jacke! – Für die Vielfalt“ gestartet.
Mit dieser Initiative setzen wir ein kraftvolles Zeichen für die Bewahrung und Förderung der Vielfalt in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung und rufen alle Branchenmitglieder dazu auf, sich der Aktion anzuschließen. Im Rahmen der essenz Messe in Berlin tritt “Wir zeigen Jacke” zum ersten Mal gesammelt auf und versammelt sich am 26. Februar um 16:00 zu einem Flashmob.
Einer der Hauptinitiatoren von “Wir zeigen Jacke”, Joachim Priessnitz aus der Geschäftsleitung von Transgourmet Deutschland, hat uns im Interview alles verraten, was man über die Aktion wissen muss.
Überschriften wie “Es ist kurz vor zwölf”, “Rettet die Gastro”! oder “Steht die Gastro vor dem Abgrund?” schmückten in den letzten Jahren einige unserer Artikel.
In Deutschland wurde vor über einem Jahr monatelang diskutiert, ob die sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie bleiben oder nicht – wie wir heute wissen: Nein, sie wurde wieder auf 19 Prozent erhöht. Und das trotz hunderten von Menschen, die sich Tag und Nacht gegen die Erhöhung eingesetzt haben und mit allen Mitteln für die Branche gekämpft haben.
Seit der Pandemie haben unzählige Betriebe, besonders mittelständige Restaurants wie das Wirtshaus nebenan, mit wirtschaftlichen Problemen und Personalmangel zu kämpfen. Das Resultat: Unzählige Insolvenzen und Schließungen – ein regelrechtes Gasthaussterben.
Aber es reicht. Uns reicht’s, wir werden laut. Denn so kann es nicht weitergehen.
Gemeinsam mit Transgourmet, dem Gastroflüsterer Kemal Üres, Selgros und Frischeparadies haben wir die Aktion „Wir zeigen Jacke! – Für die Vielfalt“ gestartet.
Mit dieser Initiative setzen wir ein kraftvolles Zeichen für die Bewahrung und Förderung der Vielfalt in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung und rufen alle Branchenmitglieder dazu auf, sich der Aktion anzuschließen. Im Rahmen der essenz Messe in Berlin tritt “Wir zeigen Jacke” zum ersten Mal gesammelt auf und versammelt sich am 26. Februar um 16:00 zu einem Flashmob.
Einer der Hauptinitiatoren von “Wir zeigen Jacke”, Joachim Priessnitz aus der Geschäftsleitung von Transgourmet Deutschland, hat uns im Interview alles verraten, was man über die Aktion wissen muss.
Rolling Pin: Was steckt hinter der Initiative “Wir zeigen Jacke”?
Joachim Priessnitz: Wir möchten für die Branche der Hotellerie und Gastronomie ein Wir-Gefühl erzeugen. Die Gastronomie muss sich jetzt, kurz vor der wichtigsten Wahl, als gesammelte Einheit präsentieren und zeigen, dass sie eine Branche ist, die zusammenhält und gemeinsam gegen die aktuellen Probleme kämpfen möchte.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zeigen sich, indem sie die klassische Kochjacke mit dem Logo der Initiative #wirzeigenjacke tragen. So möchten wir der breiten Masse zeigen, wie wichtig die Gastronomie für die Bevölkerung und das soziale Miteinander ist. Daraus resultiert auf der essenz Messe ein Flashmob, bei dem wir Köche und Köchinnen dazu mobilisieren, die Kochjacke zu tragen und sich darin zu zeigen.
Gleichzeitig wird Kemal Üres auf der Messe eine Veranstaltung zur Senkung der Mehrwertsteuer halten. Er hat sich in den vergangenen Jahren stark für dieses brisante Thema eingesetzt und wir wollen sein Engagement unterstützen und ihm helfen, an die breite Masse zu kommen.
Mit dieser Aktion zeigen wir der Regierung, wie wichtig das Bestehen des Gastgewerbes ist, damit es nicht zu einem gefährlichen Aussterben kommt.
RP: Was sind die Ziele der Initiative?
JP: Das größte Ziel ist es wirklich, ein Wir-Gefühl in der Branche zu erzeugen. Es soll nicht jeder Gastronom oder Hotelier als Einzelkämpfer dastehen und für sich „kämpfen“ – gemeinsam als große Einheit ist man immer stärker. Das Gastgewerbe ist DER Ort der Zusammenkunft und des sozialen Austauschs, das darf nicht aussterben.
Besonders wir von Transgourmet als Händler stehen hinter unserer Branche. Da sind natürlich auch andere Mitbewerber herzlich dazu eingeladen mit ans Boot zu kommen.
RP: Wie kann gemeinsam für bessere Bedingungen in der Branche gekämpft werden?
JP: Wichtig sind mehrere Faktoren: Die Gastronomie muss zusammenhalten und darf nicht in einem stetigen Konkurrenzkampf leben. Das muss auch nach außen transportiert werden. Wir sind EINE Branche und halten zusammen.
Der wesentliche Punkt ist, dass die Politik versteht, dass der gastronomische Ort nicht verschwinden darf, weil er ein wichtiger sozialer Ort ist. Hier wird geredet, diskutiert, gelacht – man trifft sich mit alten Bekannten, Freunden oder der Familie. So privat kann man im öffentlichen Raum kaum wo sein. Der soziale Austausch ist enorm wichtig und wenn diese Kultur ausstirbt, bekommen wir ein ernsthaftes Problem.
Besonders die mittelständischen Gastronomen sterben nacheinander aus, wir müssen das stoppen, solang es noch geht.
RP: Was sind die Zukunftspläne der Initiative?
JP: Wir werden für eine ganz lange Zeit “Jacke zeigen”. Auf der essenz Messe in Berlin haben wir unseren ersten großen Auftritt und das wird mit Sicherheit nicht der letzte bleiben. Wir möchten jetzt nicht nur für die Wahl dieses Wir-Gefühl erzeugen. Nein, das soll etwas Beständiges bleiben.
Kemal Üres hat bereits im vergangenen Jahr die Initiative “Rettet die Vielfalt gegründet” und gegen die Erhebung der Mehrwersteuer gekämpft – leider vergebens. Gemeinsam mit Transgourmet und anderen Partnern versucht er es nun erneut. Jürgen, Kemal und ich haben gemeinsam beschlossen nun Initiative zu ergreifen und etwas gegen die Probleme, mit denen die Gastro zu tun hat, zu kämpfen.
Kemal ist bereits wieder mit der Gastro-Unternehmerin Kerstin Rapp-Schwan unterwegs und setzt sich mit ihr und anderen Gastronomen für die Senkung der Mehrwertsteuer ein. Und wir helfen ihm dabei.
Denn wir müssen jetzt handeln, zusammenarbeiten und etwas bewegen!