Arbeiten in Oslo

Wer den Nordic Spirit in Oslo erlebt hat, will hier nicht mehr weg. Aber es kann auch daran liegen, dass die Stadt mit ihrer gastronomischen Vielfalt und dem grossartigen Freizeitangebot ein Paradies für Expats ist.
August 31, 2017 | Text: Daniela Almer | Fotos: Oliver Cole, Trygve Indrelid, Jim Hensley, Tommy Andresen, Claudio Martinuzzi, Tuuka Koski, Kontrast, Shutterstock

Pulsierendes Nordlicht

Wird Oslo in kulinarischer Hinsicht das neue Kopenhagen? Es ist jedenfalls auf dem besten Weg dazu. Aus dem Dornröschenschlaf erwacht, boomt nicht nur die Gastroszene in der Stadt, in der die Winter eine gefühlte Ewigkeit dauern. Wer im viertreichsten Land der Welt arbeiten möchte, kein Naturmuffel ist und viel auf eine ausgewogene Work-Life-Balance hält, ist in Olso goldrichtig.
Stadtbild von Oslo
Elche auf den Straßen Oslos sind keine Newsmeldung wert, dass es hier Spirituosen und Weine im Supermarkt zu kaufen geben würde, hingegen schon. Norwegens größte Stadt und Hauptstadt seit 1814 ist ein Natur-Eldorado und besteht „zu einem Viertel aus Wasser, zu zwei Vierteln aus Wald und Parkanlagen und der Rest ist bebaut“, wie Reiseführer gerne schreiben.
Der „bebaute“ Teil erfuhr vor allem in den letzten Jahren ein spannendes architektonisches Upgrade und entwickelte sich verstärkt zu Norwegens Lebensdestination Nummer eins. Auch wenn es Alkoholika – außer Bier – nur ganz streng in den staatlichen Vinmonopolets zu kaufen gibt.

Seit fünf Jahren wohnt und arbeitet der Österreicher Matthias Bernwieser in Oslo. Der erfolgreiche Koch, der unter anderem bei Heinz Reitbauer im Wiener Steirereck tätig war sowie in der portugiesischen Villa Joya, heimste 2015 den Titel JUNGER WILDER ein. Zuletzt war der 30-Jährige als Sous Chef im angesagten Restaurant Ylajali in Oslo beschäftigt, ehe er sich nun erstmals als Küchenchef in der frisch eröffneten Brasserie West beweist.
Ich bin noch nie so viel zu Fuß gegangen wie in Oslo.
Matthias Bernwieser zur Überschaubarkeit von Norwegens Hauptstadt

Über einen Freund, dem er bei einer Restauranteröffnung half, und durch seine norwegische Freundin verschlug es Bernwieser nach einem kurzen Gastspiel 2009 zum zweiten nach Oslo – diesmal ist er gekommen, um zu bleiben. Das erste Mal scheiterte er vor allem an seinen eingerosteten Englischkenntnissen, denn die Sprache sollte man unbedingt beherrschen, wenn man nicht des Norwegischen mächtig ist.
Ein großes Plus war jedoch seine Ausbildung in unseren Breitengraden, da diese um einiges besser ist als in Norwegen.

So cool, so Oslo

Aber nicht nur deshalb hatte Bernwieser in Oslo die berufliche Qual der Wahl: Denn obwohl hier die Sternedichte überschaubar ist – Aushängeschild ist Esben Holmboe Bangs 3-Sterne-Tempel Maaemo, mit jeweils einem Stern im Guide Michelin punkten die Restaurants Statholdergaarden im historischen Stadtteil Oslos sowie das Kontrast unter der Leitung des schwedischen Küchenchefs Mikael Svensson –, hat sich das allgemeine gastronomische Niveau in den letzten Jahren stark verbessert und das Angebot vor allem erweitert.

Pulsierendes Nordlicht

Wird Oslo in kulinarischer Hinsicht das neue Kopenhagen? Es ist jedenfalls auf dem besten Weg dazu. Aus dem Dornröschenschlaf erwacht, boomt nicht nur die Gastroszene in der Stadt, in der die Winter eine gefühlte Ewigkeit dauern. Wer im viertreichsten Land der Welt arbeiten möchte, kein Naturmuffel ist und viel auf eine ausgewogene Work-Life-Balance hält, ist in Olso goldrichtig.
Stadtbild von Oslo
Elche auf den Straßen Oslos sind keine Newsmeldung wert, dass es hier Spirituosen und Weine im Supermarkt zu kaufen geben würde, hingegen schon. Norwegens größte Stadt und Hauptstadt seit 1814 ist ein Natur-Eldorado und besteht „zu einem Viertel aus Wasser, zu zwei Vierteln aus Wald und Parkanlagen und der Rest ist bebaut“, wie Reiseführer gerne schreiben.
Der „bebaute“ Teil erfuhr vor allem in den letzten Jahren ein spannendes architektonisches Upgrade und entwickelte sich verstärkt zu Norwegens Lebensdestination Nummer eins. Auch wenn es Alkoholika – außer Bier – nur ganz streng in den staatlichen Vinmonopolets zu kaufen gibt.

Seit fünf Jahren wohnt und arbeitet der Österreicher Matthias Bernwieser in Oslo. Der erfolgreiche Koch, der unter anderem bei Heinz Reitbauer im Wiener Steirereck tätig war sowie in der portugiesischen Villa Joya, heimste 2015 den Titel JUNGER WILDER ein. Zuletzt war der 30-Jährige als Sous Chef im angesagten Restaurant Ylajali in Oslo beschäftigt, ehe er sich nun erstmals als Küchenchef in der frisch eröffneten Brasserie West beweist.
Ich bin noch nie so viel zu Fuß gegangen wie in Oslo.
Matthias Bernwieser zur Überschaubarkeit von Norwegens Hauptstadt

Über einen Freund, dem er bei einer Restauranteröffnung half, und durch seine norwegische Freundin verschlug es Bernwieser nach einem kurzen Gastspiel 2009 zum zweiten nach Oslo – diesmal ist er gekommen, um zu bleiben. Das erste Mal scheiterte er vor allem an seinen eingerosteten Englischkenntnissen, denn die Sprache sollte man unbedingt beherrschen, wenn man nicht des Norwegischen mächtig ist.
Ein großes Plus war jedoch seine Ausbildung in unseren Breitengraden, da diese um einiges besser ist als in Norwegen.

So cool, so Oslo

Aber nicht nur deshalb hatte Bernwieser in Oslo die berufliche Qual der Wahl: Denn obwohl hier die Sternedichte überschaubar ist – Aushängeschild ist Esben Holmboe Bangs 3-Sterne-Tempel Maaemo, mit jeweils einem Stern im Guide Michelin punkten die Restaurants Statholdergaarden im historischen Stadtteil Oslos sowie das Kontrast unter der Leitung des schwedischen Küchenchefs Mikael Svensson –, hat sich das allgemeine gastronomische Niveau in den letzten Jahren stark verbessert und das Angebot vor allem erweitert.
Die ansässigen Restaurateure haben sich in puncto kulinarischen Qualitätsanspruchs, Gelassenheit und Coolness die nordische Foodie-Metropole Kopenhagen zum Vorbild genommen. Egal, ob südamerikanische, europäische oder Nordic Cuisine – verschiedenste kulinarische Konzepte schießen wie Pilze aus dem Boden.

Das legere, hippe Credo haben sich dabei alle auf die Fahnen geheftet, angefangen von Cafés und Bars über Restaurants bis hin zu Underground-Lokalen. Bestes Beispiel für Letzteres ist das Restaurant Pjoltergeist, das in einem ehemaligen Hells-Angels-Treffpunkt untergebracht ist.
Auch wenn das Interieur keinen Preis für außergewöhnliches Design gewinnen wird, konnte Bernwieser seinem Ex-Boss Heinz Reitbauer das Restaurant mit gutem Gewissen empfehlen. Denn Betreiber Atli Mar Yngvason und sein Team haben hier einen kulinarischen Place to be geschaffen, ohne großen Schnickschnack. Und nur fürs Protokoll: Reitbauer zeigte sich vom Essen angetan.

Vielleicht entspricht dieses neue, von Leichtigkeit geprägte gastronomische Motto auch mehr der norwegischen Mentalität, wo eine ausgewogene Work-Life-Balance großgeschrieben wird. Eine Einstellung, die der ehemalige Mitgründer und Chef des Maaemo, Pontus Dahlström, erst verinnerlichen musste.
Nach einem Burn-out ließ Dahlström die Maaemo-Zeiten hinter sich und gründete gemeinsam mit seinem Kollegen und Ex-Maaemo-Küchenchef Jay Boyle 2016 das Kolonialen. Ein Restaurant, das als gemütlich-stilvoller Treffpunkt für die Nachbarschaft konzipiert ist, dabei erlesene Kulinarik bietet und den Nerv der Zeit in Oslo trifft.

Wie wichtig das Social Life für die Norweger ist, zeigt auch der Umstand, dass viele Lokalitäten zu Weihnachten und Silvester einen Teil ihrer Betriebsferien ansetzen: „Bevor ich nach Oslo gekommen bin, hatte ich in der Gastronomie noch nie zu Weihnachten und Silvester frei. Das war sogar immer die stressigste Arbeitszeit“, freut sich Matthias Bernwieser über den zeitlich günstigen Urlaub im Winter.
Im Schnitt sperren jeden Monat vier neue Restaurants auf.
Matthias Bernwieser über den Gastro-Boom in Oslo

War früher eine Restauranteröffnung in Oslo laut Bernwieser noch „gleich leicht, wie einem Kind einen Lolli zu klauen“, hat sich das Rad besonders in den letzten Jahren gedreht. Das liegt in erster Linie daran, dass sich immer mehr gute, motivierte Leute selbständig gemacht haben.
„Im Schnitt sperren jeden Monat vier neue Restaurants auf“, meint Bernwieser. Die Vor- und Nachteile halten sich dabei die Waage: Betriebe, die mit dem verbesserten Qualitätsstreben nicht mehr mithalten können, müssen zusperren. Der Nachteil liegt darin, dass sich viele neue Lokale schwertun, gutes Personal zu finden. Ein Los, das die Osloer mit nicht wenigen europäischen Gastronomen teilen.

Velkommen, Expats!

Und hier wird es für Expats interessant. Denn Norwegens Hauptstadt bietet zahlreiche Verlockungen wie ein großes Spektrum an gastronomischen Konzepten, ein höheres Gehalt und viele Freizeitmöglichkeiten. Nur 15 Minuten von der Stadt mit der Schnellbahn entfernt, ist man mitten im Grünen.
Beliebte Hobbys der Osloer sind campen, fischen, klettern, Ski fahren und wohl alles, was man in der freien Natur so anstellen kann. Aber auch Bewegungsunwillige kommen in Norwegens Hauptstadt auf ihre Kosten: Bei dem vielseitigen Kultur-, Shopping- und Ausgeh-Angebot kommt garantiert keine Langeweile auf.

Die Kehrseite der Medaille ist: Obwohl das finanzielle Einkommen überdurchschnittlich ist, zählt Oslo nicht umsonst zu den teuersten Städten am Globus. Die Lebenshaltungskosten sind hoch und das zeigt sich nicht nur bei Zigaretten und Alkohol. In den letzten Jahren wurde die Wohnungssuche zu einer Herausforderung, besonders da durch den verstärkten Immigrationsstrom die Kontrollen im Land verschärft wurden.
„Man braucht als Erstes eine Registrierungsnummer, ohne bekommt man keine Mietwohnung. Allein auf diese Nummer wartet man im Schnitt schon zwei Wochen“, schildert Bernwieser die Situation. Auch sind die Mietpreise kontinuierlich gestiegen, in besseren Gegenden muss man für 60 Quadratmeter mit Kosten in Höhe von rund 1800 Euro rechnen.

Auch für eine Garçonnière berappt man ab 800 Euro aufwärts. Daher empfiehlt Matthias Bernwieser allen, die in Oslo arbeiten wollen, einen Plan – und eventuell finanzielle Rücklagen – im Gepäck zu haben. Zudem sollte man bereits im Vorfeld Kontakte knüpfen oder mithilfe des Betriebs versuchen, eine Unterkunft zu finden.
Aber die Vorteile beim Arbeiten in Oslo überwiegen ganz klar die etwaigen Nachteile. Und den dynamischen Nordic Spirit sollte man sich keinesfalls entgehen lassen!

Karrierechance

Auf die Bewerbung, fertig, los!

Wie viele andere europäische Städte auch leidet Oslo an einem Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie. Motivierte Expats sind hier mehr als willkommen!

Wohnungsmarkt

Gutes Angebot, aber …

… teuer und schwierig aufgrund bürokratischer Hürden. Tipp: Schon vor der Einreise ins Land Kontakte knüpfen beziehungsweise den zukünftigen Arbeitgeber um Hilfestellung bei der Wohnungssuche bitten.

Mentalität

Gut Ding braucht Weile

Die Osloer fallen einem nicht gleich vor lauter Offenheit um den Hals, nur weil man in der gleichen Stadt wohnt. Aber wenn der Freundschaftsfunken überspringt, dann dauerhaft und herzlich.

Freizeit

Die Qual der Wahl

Von Sport und Kultur über eine Vielzahl an Shopping-, Sightseeing- und Kulinarik-Möglichkeiten bis hin zu einem abwechslungsreichen Nightlife wird in Oslo viel geboten.

Die besten Jobadressen

www.rollingpin.com/jobs
maaemo.no/career
www.restaurant-kontrast.no
statholdergaarden.no/en
www.radissonblu.com/en/plazahotel-oslo
thethief.com/en
www.scandichotels.de

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