17 Fragen an Yossi Eliyahoo
Momo, Izakaya, The Butcher, The Duchess, Mr Porter und Shirkhan sind die klingenden Namen der High-End-Konzepte des gebürtigen Israeli Yossi Eliyahoo, die alle ihren Anfang im pulsierenden Amsterdam nahmen. Heute gehören zur Entourage Group zwölf Locations in fünf Städten mit über 500 Mitarbeitern, davon allein 150 Köche. Dabei laufen Management, Investitionen und Betrieb direkt über Eliyahoos Firma. Egal, ob Edel-Japaner oder Steak-House, der Fokus des Gastro-Unternehmers liegt auf den Details – im Design und kulinarischen Konzept –, um den Besuch für den Gast zur außergewöhnlichen Erlebnisreise zu machen. Ein Signature neben den offen gestalteten Räumen und Küchen, die stylishen 360-Grad-Bars wie im Mr Porter im W Hotel in Amsterdam. Erst im Juni 2016 eröffnete das Steak- und Burgerlokal The Butcher im Sir Savigny Hotel in Berlin, für Ende 2016 ist die Eröffnung des bereits als Asia-Hotspot in Amsterdam erfolgreichen Izakaya geplant. 2017 sollen weitere Restaurants auf Ibiza, in Mailand und München sowie ein The Butcher Ibiza folgen.
1. 2016 ist mit der Expansion außerhalb der Niederlande ein wichtiges Jahr für die Entourage Group. Warum war die Zeit reif dafür?
2008 hat alles mit dem Momo in Amsterdam angefangen. Die letzten acht Jahre habe ich mich auf den Markt der niederländischen Hauptstadt konzentriert und von dort aus viele Marken aufgebaut – wegen des Markts und der Geschäftsmöglichkeiten, die uns Amsterdam geboten hat. Jetzt sind alle Marken stark und etabliert, deshalb war der richtige Zeitpunkt, um mit ihnen ins Ausland zu gehen.
Von Edel-Japaner bis Steak-House
Momo, Izakaya, The Butcher, The Duchess, Mr Porter und Shirkhan sind die klingenden Namen der High-End-Konzepte des gebürtigen Israeli Yossi Eliyahoo, die alle ihren Anfang im pulsierenden Amsterdam nahmen. Heute gehören zur Entourage Group zwölf Locations in fünf Städten mit über 500 Mitarbeitern, davon allein 150 Köche. Dabei laufen Management, Investitionen und Betrieb direkt über Eliyahoos Firma. Egal, ob Edel-Japaner oder Steak-House, der Fokus des Gastro-Unternehmers liegt auf den Details – im Design und kulinarischen Konzept –, um den Besuch für den Gast zur außergewöhnlichen Erlebnisreise zu machen. Ein Signature neben den offen gestalteten Räumen und Küchen, die stylishen 360-Grad-Bars wie im Mr Porter im W Hotel in Amsterdam. Erst im Juni 2016 eröffnete das Steak- und Burgerlokal The Butcher im Sir Savigny Hotel in Berlin, für Ende 2016 ist die Eröffnung des bereits als Asia-Hotspot in Amsterdam erfolgreichen Izakaya geplant. 2017 sollen weitere Restaurants auf Ibiza, in Mailand und München sowie ein The Butcher Ibiza folgen.
1. 2016 ist mit der Expansion außerhalb der Niederlande ein wichtiges Jahr für die Entourage Group. Warum war die Zeit reif dafür?
2008 hat alles mit dem Momo in Amsterdam angefangen. Die letzten acht Jahre habe ich mich auf den Markt der niederländischen Hauptstadt konzentriert und von dort aus viele Marken aufgebaut – wegen des Markts und der Geschäftsmöglichkeiten, die uns Amsterdam geboten hat. Jetzt sind alle Marken stark und etabliert, deshalb war der richtige Zeitpunkt, um mit ihnen ins Ausland zu gehen.
2. Warum ausgerechnet Deutschland? Und warum haben Sie sich für Hamburg für Ihr asiatisches High-End-Konzept Izakaya entschieden?
Deutschland stand schon immer auf unserem Businessplan. Amsterdam und Hamburg haben für mich gewisse Ähnlichkeiten. Es sind nicht die größten Städte und Märkte, aber sehr international, kosmopolitisch und aufstrebend. Natürlich gibt es schon viele asiatische Restaurants in Hamburg, aber Izakaya wird mit seiner zeitgenössischen japanischen Küche etwas sehr Frisches und anderes und damit eine wirklich schöne Ergänzung bieten.
3. Wie viel werden Sie in den Standort investieren?
Drei Millionen Euro. Unsere geplanten Investitionen liegen immer zwischen drei und dreieinhalb Millionen.
4. Das Izakaya wird im Boutique Hotel Sir Nicolai eröffnen. High-End-Restaurants in exklusiven Hotels, ist das für Sie das Erfolgsrezept?
Das kann man überhaupt nicht generell sagen. Es gibt auch genug unabhängige Restaurants, die erfolgreich sind. Es kommt auf die Kombination und viele weitere Faktoren an: Welches Hotel? Wer führt es? Wird das Restaurant vom Hotel oder vom Restaurateur geleitet? Ich denke, solange der Hotelier den Gastronomen seinen Job machen lässt, funktioniert das auch. Das hat sich schon lange bewährt.
5. Sie arbeiten mit der Europe Hotels Private Collection zusammen. Schränkt das nicht die Kreativität und Flexibiität in Designfragen ein?
Ehrlich gesagt nein. Das wäre fatal für das Geschäft. Das Hotelmanagement mischt sich zu null Prozent in das Design, den Betrieb oder das Markenkonzept ein. Deshalb ist die Zusammenarbeit auch erfolgreich. Die Hoteliers kümmern sich um die Hotels und lassen jemanden wie uns, die Entourage Group, die Restaurants machen. Ihr Benefit: Sie haben eine erfolgreiche Bar oder ein erfolgreiches Restaurant. F&B macht ein Hotel sexyer, anziehender und attraktiver für die Leute. Sie kommen in ein Boutique-Hotel nicht nur zum Schlafen, sondern wollen in einer hippen Location mit großartigem Essen und coolen Drinks sein. Das ist das Plus an USP für die Hotelgruppe.
6. 2015 sind Sie mit dem Hospitality & Style Award als Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet worden. Wie wichtig ist eine solche Auszeichnung?
Das bedeutet mir wahnsinnig viel, vor allem als Outsider, der in Amsterdam weder geboren noch aufgewachsen ist. Ich kam hierher und habe so viel im Hospitality-Sektor umgekrempelt. Dass ich dafür den Award gewinne, damit habe ich im Leben nicht gerechnet. Das ist eine große Anerkennung, besonders dass Holland als Land sieht, was wir erreicht haben, dass nicht nur ich das so empfinde, etwas bewegt zu haben.
7. Wie würden Sie sich persönlich als Unternehmer charakterisieren?
Ich würde mich als kreativen Innovator beschreiben, der etwas Frisches, Neues und Außergewöhnliches ins Business bringt, mit dem er seinen eigenen Stempel aufdrückt und ein Signature schafft. Jemand, der starke Marken entwickelt, die das Potenzial haben, international erfolgreich zu sein. Sie müssen Sinn machen, aber am Ende des Tages geht es ums Geschäft, das entscheidet, ob sie profitabel sind.
8. Gibt es jemanden in der Gastro-Welt, den Sie bewundern?
Es gibt einen Restaurateur, der eine wunderbare Marke geschaffen hat und durch seine Entwicklungen, Kreativität und Innovationen sehr viel für die Branche getan hat: Alan Yau, der Gründer von Hakkasan, Wagamama, Yauatcha. Heute gibt es Hakkasan Restaurants überall auf der Welt. Ihn bewundere ich aus verschiedenen Gründen: Wegen seines Designanspruchs, der Foodkonzepte und seines Blicks für Details.
9. Sie beschreiben die Gäste Ihrer Konzepte als Kosmopoliten. Wollen Sie mit den Restaurants und Bars also eher Touristen ansprechen?
Die Städte, in denen wir unsere Restaurants und Bars haben, sind international geprägt. Wir wollen aber keine Locations für Touristen machen wie etwa Hard Rock Café. Wenn ich in London oder New York bin, will ich auch dorthin, wo die coolen, hippen Einheimischen ausgehen. Deshalb liegt unser Hauptaugenmerk auf den Locals. Wir wollen Plätze schaffen, von denen wir glauben, dass sie ihnen gefallen könnten. Und wenn die Einheimischen erst einmal dort sind, dann folgt ihnen die internationale Crowd, die solche Orte mag.
10. Aber Einheimische, die in Hotels gehen, wie passt das zusammen? Wie gelingt Ihnen das?
Es fühlt sich ja gar nicht wie in einem Hotel an. Unsere Locations haben einen komplett separaten Eingang und sind sehr individuell, wie eigenständige Restaurants. Auch in der Kooperation mit den W Hotels wird nicht das Gefühl von einem Hotel erweckt, da es Boutique-Hotels sind. Im Sir Sauvigny Hotel in Berlin zum Beispiel laufen die Gäste durch unser Lokal The Butcher, um mit dem Lift in ihr Zimmer zu fahren. Es kommt einem also eher vor wie ein Restaurantbrand mit Hotelzimmern in den Etagen darüber. Das Gefühl kehrt sich quasi um: Man landet mit seinem Koffer in einem angesagten Restaurant und würde am liebsten gleich dableiben.
Tel Aviv hat mich tougher und stärker gemacht. aber auch sehr inspiriert.
Yossi Eliyahoo über Lernprozesse im sehr kompetitiven Hospitality-Sektor seiner Heimatstadt
11. Sind Sie also der Prototyp Ihrer Gäste? Inwiefern sind Sie selbst ein Kosmopolit?
Ich sehe mich als internationalen, kosmopolitischen Typen. Ich reise viel, fliege sicher 80 Mal im Jahr. Manchmal vier, fünf oder sechs Mal die Woche. Ich wache in Amsterdam auf, bin am Nachmittag in Berlin und dann in London. Ich sehe viel und erlebe viel. Ich bin ein Jetsetter.
12. Wo fühlen Sie sich dann überhaupt zu Hause?
Ich bin in Tel Aviv geboren, die Stadt wird immer meine Heimat sein. Die letzten 15 Jahre habe ich in London gelebt und liebe es, deshalb ist England auch Zuhause für mich. Und genauso geht es mir mit Amsterdam, wo ich seit zehn Jahren bin. Es mag lustig klingen, aber ich habe viele Orte von Heimat und nie von einer Stadt genug, weil ich das Glück habe, von jeder etwas zu haben.
13. Das Leben in vollen Zügen genießen ist eines Ihrer Mottos. Dafür haben Sie sich schon sehr früh freigespielt. Warum war Ihnen Ihre Unabhängigkeit schon immer so wichtig?
Das ist einfach Teil meines Charakters und meiner Persönlichkeit, der kontrollieren will, was ich tue, wer ich bin und was ich tun möchte. Ich habe schon sehr früh versucht, unabhängig zu werden, habe Geld verdient, um mir zu kaufen, was ich will. Ich arbeite in der Branche seit meinem 14. Lebensjahr, bin darin wie natürlich aufgewachsen und habe mich weiterentwickelt. Von der Arbeit in der Küche zum Koch, habe in Restaurants gearbeitet, wurde Barmanager, dann General Manager. Langsam, Schritt für Schritt, bis ich meinen eigenen Laden aufgemacht habe.
14. Das war eine italienische Cafébar in Tel Aviv. Was haben Sie daraus für Ihre Zukunft mitgenommen?
Da war ich 23 und habe angefangen, mich mit dem kreativen Part zu beschäftigen. Was es heißt, eine Marke zu kreieren. Das Geschäft wuchs dann auch bis zu einigen Filialen und mit der Selbständigkeit erkannte ich, was alles dazugehört: Buchhaltung, Personalwesen, Banken und Investment, Küche und Bar, Marketing und PR, der kreative Part. Und natürlich, was es heißt, eine Marke aus dem Nichts aufzubauen. Das hat mich gelehrt, die Gastronomie als Ganzes zu überblicken mit den vielen Sparten, die man beherrschen muss.
15. Sind Sie bei geschäftlichen Entscheidungen eher risikofreudig oder vorsichtig?
Es ist immer riskant und nichts garantiert. Die 100-prozentige Erfolgsformel gibt es nicht. Du kannst 20 großartige Restaurants aufmachen und dann funktioniert eines davon nicht. Aber zum Glück waren wir noch nicht an dem Punkt. Ich verringere das Risiko, indem ich in die Hospitality-Industrie investiere und nicht in irgendwelche x-beliebigen Projekte. Selbst wenn etwas nicht zu 100 Prozent funktionieren sollte, hat das einen Grund und bringt dich an einen besseren Punkt.
16. Das klingt so, als würden Sie an das Schicksal glauben.
Ich glaube daran, dass man Menschen aus einem bestimmten Grund in seinem Leben trifft oder an genau diesem Ort landet. Vor ein paar Jahren habe ich aufgehört, langfristig zu planen, weil ich erkannt habe, dass das nicht funktioniert. Ich habe niemals daran gedacht, dass ich einmal in England landen oder ins Hospitality-Business in Amsterdam einsteigen würde. Das Leben hat mich an diese Orte geführt und das ist wundervoll.
17. Welche Stadt steht jetzt ganz oben auf Ihrer Wunschliste?
Wir leben unseren persönlichen Traum –mit Städten wie Amsterdam, Berlin, Hamburg, München, Mailand, Ibiza und London. Das sind die wichtigsten, kosmopolitischsten und sexysten Städte Europas. Was kann man sich sonst noch wünschen?
the-entouragegroup.com