Tohru Nakamura: „Uns muss klar sein, dass nach der Krise vor der Krise bedeutet!“
Vielleicht war es das spektakulärste Hireing auf der Rolling Pin.Convention – jedenfalls aber das prominenteste: Tim Mälzer setzte alles daran, um Marokkos Ausnahmechefin Myriam Ettahri für Kitchen Impossible zu gewinnen. Klar, die Powerfrau aus dem Le Bistro Arabe in Marrakesch ist nicht nur eine außergewöhnliche Köchin, ihr eilt auch der Ruf voraus, redegewandt, fröhlich und neugierig zu sein. Tatsache aber ist: Diese Episode bringt ganz gut die aktuelle Situation in der gesamten Branche auf den Punkt: Nicht die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen müssen sich um Jobs bewerben!
Vielmehr liegt es an den Arbeitgebern, sich bei den High Potentials der Gastronomie und Hotellerie ins rechte Licht zu rücken – um sie zu werben. So wie eben Mälzer bei Ettahri. Denn das größte Problem der Branche wird mit jedem Tag offensichtlicher: Mitarbeiter! Restaurants müssen ihre Öffnungszeiten reduzieren. Hotels bewirtschaften nur noch einen Teil ihrer Betten und fahren das Angebot zurück. Kurz: Der Mitarbeitermangel hält die Gastronomie in Geiselhaft.
Wissen aus allen relevanten Bereichen
Das Thema HR und Recruiting ist so vielschichtig, dass es unbedingt aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachtet werden muss. Aus diesem Grund waren etwa Gastronomen wie Tohru Nakamura, Patrick Rüther oder Daniel Gottschlich genauso gefragt wie einschlägige Fachleute – Jessica Lackner etwa oder Amelie Schilling. Gleichzeitig sorgten Experten aus einzelnen Fachbereichen für besonders tiefe Einblicke in ihre Welten: Lorraine Haist etwa als externe Food- und Konzeptexpertin, Markus Eckartz als Social-Media-Profi oder Andreas Jonderko und Daniel Niemann als KI-Profis.
Vielleicht war es das spektakulärste Hireing auf der Rolling Pin.Convention – jedenfalls aber das prominenteste: Tim Mälzer setzte alles daran, um Marokkos Ausnahmechefin Myriam Ettahri für Kitchen Impossible zu gewinnen. Klar, die Powerfrau aus dem Le Bistro Arabe in Marrakesch ist nicht nur eine außergewöhnliche Köchin, ihr eilt auch der Ruf voraus, redegewandt, fröhlich und neugierig zu sein. Tatsache aber ist: Diese Episode bringt ganz gut die aktuelle Situation in der gesamten Branche auf den Punkt: Nicht die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen müssen sich um Jobs bewerben!
Vielmehr liegt es an den Arbeitgebern, sich bei den High Potentials der Gastronomie und Hotellerie ins rechte Licht zu rücken – um sie zu werben. So wie eben Mälzer bei Ettahri. Denn das größte Problem der Branche wird mit jedem Tag offensichtlicher: Mitarbeiter! Restaurants müssen ihre Öffnungszeiten reduzieren. Hotels bewirtschaften nur noch einen Teil ihrer Betten und fahren das Angebot zurück. Kurz: Der Mitarbeitermangel hält die Gastronomie in Geiselhaft.
Das liegt auch daran, dass es für Unternehmer nicht die eine perfekte und alles umfassende Lösung gibt, der man entspannt nachhoppeln kann. Vielmehr sind es viele unterschiedliche Aspekte, die es seit der Pandemie neu zu verstehen gilt. Und auf die man Antworten, Lösungen, neue Werkzeuge finden muss. Genau aus diesem Grund legte Gründer Jürgen Pichler auf der Rolling Pin.Convention Germany nun mit den Business.Days einen ganz klaren Fokus auf das Thema Human Resources und Recruiting. Spoiler: Wer den vielen Top-Speakern lauschte, ging mit einem reichen Schatz an Lösungsansätzen nach Hause!
Fachleute im Staffellauf
Um auf die facettenreiche Problematik einzuzahlen, wurden auf der Bühne nämlich die unterschiedlichsten Puzzleteile einzeln und somit hochpräzise behandelt. So erläuterte etwa Chef Tohru Nakamura bei Business.Stage-Host Kerstin Rapp-Schwan sehr eindrucksvoll, wie wichtig ganzheitliches Denken ist. Deshalb enterte er die Bühne auch nicht alleine, sondern flankiert von seinem Kommunikationsprofi Lorenz Kubitz sowie seiner Restaurantmanagerin und Sommelière Julia Kolbeck. „Uns muss klar sein, dass nach der Krise vor der Krise bedeutet“, postulierte er.
Fazit des spannenden Talks: Schwierige Zeiten übersteht man nur gemeinsam, daher sei in seinem System jeder gleich viel Gastgeber wie er. „Die Grenzen verschwimmen bei uns – und das ganz bewusst“, präzisierte Julia Kolbeck. Und ehe sie sich versah, wurde ihre Rolle wenig später auch schon mit ihrer Vorbildwirkung zitiert: Food-Expertin und Autorin Lorraine Haist holte sie als Paradebeispiel für Frauen, die sich in dieser nach wie vor von Männern dominierten Branche Sichtbarkeit verschaffen, vor den Vorhang. Dass das Thema der Gleichstellung der Geschlechter nämlich massive Auswirkungen auf unseren Arbeitsmarkt hat, ist längst zigfach belegt. Und so „fehlte es nach wie vor an erfolgreichen Unternehmerinnen und Frauen an sichtbaren Positionen“, mahnte Haist in ihrem Talk zurecht ein.
Die Business.Days Germany
Seit dem ersten Tag versteht sich Rolling Pin als Treiber und Antwortgeber auf Fragen in der Gastronomie und Hotellerie. Aus diesem Verständnis heraus wurde heuer bei der Rolling Pin.Convention Germany das Thema Human Ressource in den Vordergrund gerückt, um auf die brennendsten Fragen, die derzeit auf die Branche einprasseln, treffsichere Antworten zu liefern. Zwei Tage lang standen Keynote-Speaker und Experten auf der Bühne der Business.Days, um ihre Sichtweisen zu vermitteln. Lautet doch das klare Ziel: Visionen, Konzepte und Impulse teilen, um Denkanstöße für innovatives HR-Management & Recruiting zu liefern.
Welche Steine gerade Frauen aus dem Weg räumen müssen, kam übrigens ausgerechnet bei einem Talk auf der Wine.Stage besonders plakativ zur Sprache. Die drei erfolgreichen Sommelièren Stephanie Hehn, Alexandra Rehberger und Sophie Lehmann sorgten für spannende Einblicke vom Muttersein als Führungskraft in der Gastronomie. „Wenn große Unternehmen Kindergärten integrieren, können wir davon lernen und in kleiner Version die gleiche Idee verfolgen“, machte etwa Sophie Lehmann Mut.
Ihre Idee, die in ihrem Betrieb wunderbar funktioniert: „Eine Nanna engagieren, die nicht nur auf das eigene Kind aufpasst, sondern gleich auch auf die von Kolleginnen!“ Generelles Fazit des imponierenden Trios: „In der Branche Kinder kriegen und erfolgreich sein, geht. Wenn man kreativ ist und wenn die Partner am gleichen Strang ziehen!“
„We are Hiring“ als No-go-Formulierung
Mit dieser Vorbildwirkung nehmen alle drei eine Art Influencerinnen-Rolle ein – davon jedenfalls ist mit Jessica Lackner eine ausgewiesene HR-Expertin überzeugt. „Wir alle sind Influencer, wenn wir liken, kommentieren und unsere Meinungen kundtun“, erklärte sie gleich zu Beginn ihrer hochspannenden Keynote unter dem Titel „Coaching für HR“. Ein Umstand, der sich bewusst zu vergegenwärtigen wahrlich lohnt, wie sie meint.
Wer dies nämlich dahingehend nutzt, dass er seine Mitarbeiter und Kolleginnen aktiv zu mutigen Influencern macht, wird wie ein Stein, der ins Wasser fällt, vermehrt Wellen schlagen. Heißt laut Lackner weitergedacht: „Wir müssen die Kreativität des gesamten Teams anzapfen.
Damit motivieren wir den einzelnen und stärken den gesamten Betrieb.“ Außerdem würde das dazu führen, dass mehr Menschen aus ihrem Trott herausfinden, um aktiv am Geschäftsgeschehen teilzunehmen. Markiges Zitat dazu: „Es fehlt nicht an Fachkräften, sondern an Machkräften!“ Die gelte es eben zu aktivieren.
Besonders groß aber war der Zustrom bei HR- und Social-Media-Experte Markus Eckartz. Sein Thema: „Social Recruiting“. Also wie man neue Kollegen durch TikTok & Co gewinnen kann. Seine wichtigste Botschaft daraus: „Wir müssen lernen, Leute anzusprechen, die gar keinen Job wechseln wollen oder nicht wissen, dass sie wechseln wollen.“ Gleichzeitig warf der Profi spannende Fragen auf, die jeder für sich beantworten darf: „Sind Begriffe wie ,Zimmermädchen‘ in einem Jobinserat noch zeitgemäß?“ Oder: „Bewirbt sich wirklich noch irgendjemand mit einem auf Papier ausgedruckten Lebenslauf?“
Bei diesen Aspekten gar Bauchschmerzen bekommt Employer-Branding-Expertin Amelie Schilling, wie sie bei ihrem Bühnenauftritt schmunzelnd anmerkte. Noch schlimmer nimmt sie nur noch Formulierungen wie „We are hiring“. Weil: „Diese Information unterscheidet dich in keiner Weise von allen anderen Unternehmen!“ Ihr Tipp: Kollegen, die bei dir arbeiten, fragen, warum sie sich damals für den Job in deinem Betrieb beworben haben.
Diese Erkenntnisse dann nutzen, um damit genau das zu tun, was Tim Mälzer bei Myriam Ettahri getan hat: dich bei potenziellen neuen Mitarbeitern mit deinen USPs bewerben! Und hoffen, dass sie dich so gut finden wie du sie.
Wissen aus allen relevanten Bereichen
Das Thema HR und Recruiting ist so vielschichtig, dass es unbedingt aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachtet werden muss. Aus diesem Grund waren etwa Gastronomen wie Tohru Nakamura, Patrick Rüther oder Daniel Gottschlich genauso gefragt wie einschlägige Fachleute – Jessica Lackner etwa oder Amelie Schilling. Gleichzeitig sorgten Experten aus einzelnen Fachbereichen für besonders tiefe Einblicke in ihre Welten: Lorraine Haist etwa als externe Food- und Konzeptexpertin, Markus Eckartz als Social-Media-Profi oder Andreas Jonderko und Daniel Niemann als KI-Profis.